Technologiewerte unter Druck: Gewinnmitnahmen lassen Kurse sinken
An den US-Aktienmärkten geriet die Euphorie der Anleger ins Stocken, nachdem der jüngste Rekordkurs für eine Verschnaufpause genutzt wurde. Die hohen Bewertungen, insbesondere im Technologiesektor, wurden zunehmend kritisch betrachtet, während das vermehrte Interesse an Künstlicher Intelligenz jüngst die Fantasie der Investoren beflügelt hatte. Mit verstärkten Gewinnmitnahmen warnen Experten nun vor einer möglichen Kurskorrektur.
Der Dow Jones Industrial Index verzeichnete einen Rückgang von 0,7 Prozent, was ihn auf 47.017 Punkte drückte. Der S&P 500 verlor 1,2 Prozent und fiel auf 6.769 Zähler, während der Nasdaq 100 um 1,9 Prozent auf 25.482 Punkte abrutschte. Dabei hatte letzterer erst kürzlich den Handelsmonat mit einem soliden Start begonnen und sich nahe seinem Rekordhoch bewegt.
Tesla geriet unter Druck, nachdem die Auslieferungszahlen seines Werks in Shanghai im Oktober um fast 10 Prozent gesunken waren. Dies weckt Befürchtungen über potenziell enttäuschende Absatzzahlen im weltweiten Geschäft des Elektroautobauers, insbesondere da auch in Europa die Nachfrage schwächelt und die Aussichten in den USA nach Auslaufen von Steuervergünstigungen ungewiss sind. Die Aktie fiel um 4,6 Prozent.
Palantir verzeichnete eine Einbuße von 8,6 Prozent. Trotz starker Quartalszahlen und einer steilen Kursentwicklung in diesem Jahr zeigt sich der Jefferies-Analyst Brent Thill skeptisch gegenüber der hochgesteckten Bewertung des Datenanalyse-Unternehmens. Der Aktienkurs hatte sich dem Dreifachen des Jahresanfangs genähert, was jedoch weiteren Raum für Spekulationen lässt.
Spotify zog sich nach anfänglichen Gewinnen um 3,4 Prozent zurück, obwohl das Unternehmen im dritten Quartal mit Umsatz und operativem Ergebnis die Erwartungen übertraf. Auch der Ausblick auf das vierte Quartal war vielversprechender als angenommen.
Die Aktien von Uber sanken um 5,7 Prozent, obwohl das Unternehmen das stärkste Quartalswachstum seit Jahresende verzeichnen konnte. Auch Norwegian Cruise Line verlor stark an Wert, rund 15 Prozent, nach enttäuschenden Quartalszahlen. Schließlich traf es auch Sarepta Therapeutics hart: Nach schwachen Studienergebnissen brachen die Aktien um etwa ein Drittel ein.

