Strategische Neuausrichtung: Deutsche Wirtschaft drängt auf intensivere Afrika-Politik
Die deutsche Wirtschaft pocht auf ein verstärktes Engagement der Bundesregierung in Afrika, einem Kontinent, der trotz seiner wachsenden Bedeutung noch oft unterschätzt wird. Christoph Kannengießer, Hauptgeschäftsführer des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, betont, dass die Wirtschaftsdiplomatie in dieser Region mehr Aufmerksamkeit seitens der Regierung verdient.
Derzeit richtet sich der Fokus auf die Reise von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Ghana und Angola, die als positives Signal interpretiert wird. Kannengießer begrüßt Steinmeiers Engagement und sieht in seiner Reise ein richtiges Zeichen für die politische und wirtschaftliche Präsenz in Afrika. Er fordert jedoch, dass die Bundesregierung diesem Beispiel folgt und ebenfalls nachzieht.
Die Erschließung neuer Wachstumsmärkte sei ein wesentlicher Bestandteil einer zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik, erklärt Kannengießer weiter. Trotz einer strategischen Ausrichtung auf Afrika fehlt es seiner Meinung nach an konkreten diplomatischen Initiativen und einer effektiven Umsetzung. Er betont die Notwendigkeit, Instrumente zu entwickeln, die privates Kapital in afrikanische Märkte lenken, den Handel fördern und afrikanische Länder in globale Lieferketten integrieren.
Der Bundespräsident, der am Sonntagabend in Accra, der Hauptstadt von Ghana, angekommen war, wird Gespräche mit dem ghanaischen Präsidenten John Mahama führen. Begleitet wird er von einer Delegation deutscher Wirtschaftsvertreter, was die Bedeutung dieser Reise zusätzlich unterstreicht.

