Stabilisierungstendenz im deutschen Aktienmarkt: DAX fängt sich nach zinsgetriebener Talfahrt
Nach einer von Zinsspekulationen geprägten Vorwoche hat der DAX am Montag wieder Tritt gefasst. Mit einem Anstieg von 0,48 Prozent auf 18.261,82 Punkte zeigte er sich in der Eröffnungsstunde des Handels gefestigt. Parallel dazu kletterte der MDAX mit einem Plus von 0,45 Prozent auf 27.035,60 Punkte. Der EuroStoxx 50 spiegelt mit einem Zuwachs von 0,42 Prozent auf 5036,04 Punkte die positive Stimmung im Eurozonen-Aktienmarkt wider. Nicht zuletzt hatten Erholungstendenzen der US-Märkte und ein gemischtes Bild in Asien das Börsenklima zum Wochenanfang beeinflusst.
Analysten wie Jochen Stanzl von CMC Markets sehen den Höhenflug des DAX und die Hoffnung auf eine baldige Zinswende als treibende Kräfte für die vorherige Rallye, mahnen aber eine Neubewertung an, sollte diese ausbleiben. Jürgen Molnar von Robomarkets warnt explizit vor Auswirkungen auf den deutschen Aktienmarkt, falls die Zinspolitik der US-Notenbank Fed nicht den Erwartungen entspricht. Die EZB hält indes ihren Zinsentscheid im Fokus der Anleger, die Entschlüsse stehen in dieser Woche an.
Im Unternehmenssektor rückte Bayer angesichts einer Reduktion des Schadenersatzes im Roundup-Rechtsstreit auf 600 Millionen US-Dollar in den Vordergrund, wobei der Kurs dennoch leicht fiel. Bayer kündigt an, in Berufung zu gehen. Für Furore sorgte indes Zalando mit einem Kursgewinn von 5 Prozent, getrieben durch eine hochgestufte Bewertung von Citigroup, die ein solides EBIT und mögliche Aktienrückkäufe in Aussicht stellte.
Auch Continental profitierte von einer positiven Analyse seitens Jefferies und konnte um 1,1 Prozent zulegen. Kaufempfehlungen ließen außerdem die Kurse von Wacker Chemie und Evonik im MDAX ansteigen. Im sportlichen Sektor musste Borussia Dortmund nach einer enttäuschenden Niederlage gegen den VfB Stuttgart Konsequenzen tragen, ihre Aktie fiel im SDAX um 2,4 Prozent.
Zu guter Letzt verzeichnete der Reiseriese Tui eine beachtliche Performance und erreichte mit einem Kursplus von 4,1 Prozent ein Jahresmaximum, nachdem das Hauptlisting der Aktien wieder in Frankfurt erfolgte. (eulerpool-AFX)