Palworld: Pocketpair reagiert auf Nintendo-Klage
Einen Tag später bestätigte Pocketpair die Klage in einer vorbereiteten Erklärung. Darin hieß es, man sei über die Klage informiert worden und habe die notwendigen Schritte eingeleitet, um sich zu verteidigen. Das Studio bezeichnete diese Wendung der Ereignisse als „unglücklich“. Zudem wies es darauf hin, dass es durch die Klage gezwungen sei, „erhebliche Zeit“ für Bemühungen aufzuwenden, die nichts mit der weiteren Entwicklung von Palworld zu tun hätten. Der Entwickler des Games sagte außerdem, dass er noch keine Details über die Ansprüche von Nintendo und Co. erhalten habe. Daher wisse er nicht, gegen welche Patente sein erfolgreiches Monsterzähmungs-Spiel angeblich verstoße.
Regarding the Lawsuit
Yesterday, a lawsuit was filed against our company for patent infringement.
We have received notice of this lawsuit and will begin the appropriate legal proceedings and investigations into the claims of patent infringement.
At this moment, we are unaware…
— Palworld (@Palworld_EN) September 19, 2024
Der Entwickler von Palworld wehrt sich gegen Nintendo
The Pokémon Company und alle ihre Tochtergesellschaften halten laut öffentlich zugänglichen IP-Daten mindestens 96 Patente. Viele dieser Patente beschreiben Spielmechaniken wie die Interaktion mit einer Spielfigur durch das Werfen eines Gegenstands. Dies beschreibt im Wesentlichen, wie das Fangen von Monstern mit Pokébällen in vielen Pokémon-Spielen funktioniert. Die Entscheidung von Nintendo, Pocketpair wegen seines Spiels 2024 zu verklagen, kam zwar nicht völlig unerwartet. Viele Branchenbeobachter hatten jedoch spekuliert, dass es bei einem möglichen Rechtsstreit um Urheberrechtsfragen gehen würde, nicht zuletzt, weil einige Kreaturendesigns von Palworld offenbar stark an Pokémon angelehnt sind.
Kurz nach der Veröffentlichung des Spiels unterstrich der ehemalige Top-Anwalt von The Pokémon Company, Don McGowan, diese Einschätzung, indem er Palworld als „Betrug“ bezeichnete, der ihn überrascht habe, weil er es so weit gebracht habe. Eine Patentverletzungsklage ist jedoch nichts, was man allgemein tatsächlich für möglich gehalten hätte. In Japan dauert es in der Regel ein bis zwei Jahre oder länger, bis ein erstinstanzliches Urteil ergeht. Je nach Komplexität des Falles und der Anzahl der Verhandlungstage kann es aber auch natürlich wesentlich länger dauern.