Stabile Verbraucherpreise trotz teurerer Lebensmittel und günstiger Energie
Die aktuellen Verbraucherpreisanalysen des Statistischen Bundesamtes offenbaren eine bemerkenswerte Stabilität der deutschen Inflationsrate. Im Juli verzeichnete die Teuerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, ebenso wie im Juni, einen Anstieg von 2,0 Prozent. Die Behörde in Wiesbaden bestätigte damit ihre vorläufigen Berechnungen. Von Juni auf Juli erhöhte sich das Preisniveau leicht um 0,3 Prozent.
Die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, kommentierte die Entwicklungen als Zeichen einer seit Jahresbeginn stabilen Inflationsrate, die sich nun zwei Monate in Folge nicht verändert hat. Dennoch bleibt die Kerninflation, exklusive der volatilen Lebensmittel- und Energiepreise, mit konstanten 2,7 Prozent auf einem erhöhten Niveau.
Besonders im Bereich der Lebensmittelpreise war im Juli ein Anstieg zu verzeichnen, der über dem des Vormonats lag: Ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während Obst um beachtliche 7,6 Prozent teurer wurde und Zucker sowie Süßwaren um 5,6 Prozent stiegen, verzeichneten Molkereiprodukte und Eier einen Preisanstieg von 4,1 Prozent. Überraschend ist der Rückgang bei Gemüsepreisen um 3,2 Prozent und insbesondere bei Kartoffelpreisen, die 16,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen.
Die Energiepreise hingegen offenbarten eine entlastende Wirkung auf die Gesamtinflation. Im Juli 2025 waren sie 3,4 Prozent günstiger als im Vorjahr, obwohl der Rückgang der Differenz sich zuletzt verringerte. Kraftstoffpreise sanken um 4,5 Prozent, während Brennstoffe wie Heizöl und Holzpellets um 5,0 Prozent beziehungsweise 5,3 Prozent günstiger waren. Auch Strompreise reduzierten sich um 2,0 Prozent.
Im Gegensatz dazu erweisen sich die Preise für Dienstleistungen als hartnäckiger Inflationsfaktor. Ursächlich ist hier unter anderem der Einfluss gestiegener Löhne, der die Dienstleistungskosten um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr anhob, auch wenn der Preisanstieg sich im Laufe des Jahres von 4,0 Prozent auf das aktuelle Niveau abgeschwächt hat.
Für das Jahr 2025 prognostizieren Volkswirte weiterhin eine Inflationsrate von etwa zwei Prozent für Deutschland. Die Europäische Zentralbank sieht in diesem Niveau die Erreichung ihres Ziels stabiler Preise und einer stabilen Währung.

