Spannungen um Nationalgardisten-Einsatz in der Region Chicago
Die Entsendung von Nationalgardisten durch US-Präsident Donald Trump in den Großraum Chicago hat für deutliche Reaktionen gesorgt. Nach Berichten mehrerer US-Medien, darunter CNN und CBS News, patrouillieren bereits Nationalgardisten auf dem Gelände einer Einrichtung der Migrationsbehörde ICE in der Nähe von Chicago. Videoaufnahmen sollen den Einsatz auf dem Gelände bestätigen, während einige Soldaten bereits in der Nacht aus Texas eingetroffen sein sollen.
Der Vormittag bot ein eher ruhiges Bild: Lediglich einige Protestierende versammelten sich vor der ICE-Einrichtung in Broadview, wo es seit Wochen immer wieder zu Protesten gegen die Einwanderungsbehörde kommt. Die Einrichtung dient als erste Anlaufstelle für festgenommene Migranten, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden. Die Bürgermeisterin von Broadview äußerte in einem offenen Brief ihren Unmut über den Einsatz und warf dem Präsidenten Einschüchterung und den Versuch einer militärischen Besetzung vor.
Aktuell befinden sich 500 Nationalgardisten in der Region Illinois. Die heutigen Ereignisse werden mit Spannung beobachtet, da eine Anhörung vor einem Bundesgericht in Chicago ansteht. Der Bundesstaat Illinois und die Stadt Chicago klagen gegen den Präsidenten, da sie den Einsatz der Nationalgarde auf Anweisung der US-Regierung als unrechtmäßig erachten. Normalerweise unterliegt die Kontrolle der Nationalgarde den Bundesstaaten, doch in Krisenzeiten kann das Kommando auf den Präsidenten übergehen.

