Silber: Das vergessene Investment – warum das weiße Metall 2025 glänzen könnte
Mehr als nur Schmuck: Silber als Industriemotor
Silber ist vielseitig. Ob in Solaranlagen, Elektromobilität oder Hochleistungsrechenzentren – das weiße Metall ist überall dort gefragt, wo es auf Präzision und Effizienz ankommt. „Die Nachfrage aus der Solarindustrie hat sich in den letzten fünf Jahren fast verdreifacht“, sagt Rainer Beckmann von Ficon Vermögensmanagement.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Laut dem Silver Institute wird die weltweite Nachfrage 2024 um weitere neun Prozent steigen, während die Förderung nur minimal zulegt. Das Ergebnis: Eine knapper werdende Ressource, die die Preise in die Höhe treibt.
Warum Silber jetzt aufholt
Während Gold in unsicheren Zeiten als sicherer Hafen gefragt ist, spielt Silber seine Stärken in Boomphasen der Weltwirtschaft aus. Es ist günstig, vielseitig und technisch unverzichtbar.
Besonders in China und den USA gibt es Gründe für Optimismus: Pekings neue Konjunkturprogramme und Washingtons Infrastrukturpakete treiben die industrielle Nachfrage nach oben.
Doch Silber hat noch einen weiteren Vorteil: Es ist im Vergleich zu Gold immer noch unterbewertet. Der Preis pro Unze liegt derzeit bei knapp 30 Dollar – etwa ein Neunzigstel des Goldpreises. „Das macht Silber für Investoren besonders attraktiv“, erklärt Stephan Witt von Finum Private Finance.
Ein knapper Markt mit Potenzial
Dass Silber ein knappes Gut ist, zeigt ein Blick auf die Bilanz: Während weltweit 1200 Millionen Unzen gebraucht werden, liegt das Angebot inklusive Recycling bei gerade einmal 1000 Millionen Unzen. Diese Lücke wird aus Lagerbeständen geschlossen – doch die Vorräte sind endlich.
„Das Defizit am Silbermarkt ist ein entscheidender Treiber für den Preis“, sagt Beckmann. Und auch die Produktion hinkt hinterher: Während die Goldförderung in den letzten zehn Jahren um 15 Prozent stieg, wuchs die Silberproduktion nur um vier Prozent.
Risiko oder Chance?
Trotz der glänzenden Aussichten bleibt Silber ein launisches Investment. Historisch gesehen folgten auf Kursrallyes oft schmerzhafte Rücksetzer. Der Silberpreis liegt aktuell immer noch deutlich unter seinem Rekordhoch von 50 Dollar, das im Jahr 2011 erreicht wurde.
Doch wer bereit ist, das Risiko einzugehen, könnte belohnt werden. „2025 könnte das Jahr werden, in dem Silber seinen Platz neben Gold endgültig behauptet“, meint Manfred Rath von der KSW Vermögensverwaltung.
Wie Anleger profitieren können
Für Investoren, die auf den Silbertrend setzen wollen, bieten sich verschiedene Wege:
- ETFs: Produkte wie der „Global X Silver Miners ETF“ ermöglichen eine breite Streuung und profitieren zusätzlich von den Kursgewinnen der Bergbauunternehmen.
- Physisches Silber: Münzen und Barren sind eine greifbare Alternative, erfordern aber Lagerung und Versicherung.
- Optionsscheine: Für risikofreudige Anleger bieten Derivate höhere Gewinnmöglichkeiten – jedoch mit entsprechendem Risiko.