Sigmar Gabriel warnt vor transatlantischen Spannungen durch US-Ukraine-Plan
Der ehemalige deutsche Außenminister Sigmar Gabriel hat vor den möglichen Folgen des US-Plans zur Ukraine für Europa gewarnt. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" äußerte sich Gabriel, der auch an der Spitze der Atlantik-Brücke steht, besorgt über den sogenannten 28-Punkte-Plan der Regierung von US-Präsident Donald Trump. Diesen bezeichnete er als einen "Diktatfrieden", der Europa und die Ukraine an den Rand eines zweiten Versailles führen könnte – mit dem drohenden Verlust ihrer inneren und äußeren Stabilität. Der Vertrag von Versailles hatte einst formell den Ersten Weltkrieg beendet, jedoch keine nachhaltige Friedenslösung geboten.
Gabriel betonte, dass die Pläne der USA weitreichende Konsequenzen für Europa nach sich ziehen würden und als Verrat an dem betrachtet werden müssten, was bisher die transatlantischen Beziehungen ausgemacht habe. Sollte der Plan umgesetzt werden, würden sich die USA laut Gabriel mit Europas größtem Feind verbünden, was das traditionelle Bündnis zwischen Europa und den Vereinigten Staaten in Frage stellen würde. Im Falle einer russischen Aggression, so Gabriel, sei Europas Vertrauen in den Beistand der USA dann nicht mehr gerechtfertigt.

