Schweinepest-Ausbruch bringt spanische Exportwirtschaft in Bedrängnis
Der jüngste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sorgt in Spanien für erhebliche Unruhe und könnte weitreichende Auswirkungen auf den internationalen Handel haben. Das spanische Landwirtschaftsministerium meldete, dass in Katalonien bei neun Wildschweinen das tödliche Virus nachgewiesen wurde. Glücklicherweise bleiben bisher Schweineställe verschont, wie Minister Luis Planas beruhigend mitteilte.
ASP ist für Menschen ungefährlich, für Schweine jedoch hoch ansteckend und endet meist tödlich. Diese neue Situation ist vor allem für die spanische Wirtschaft besorgniserregend, da das Land im letzten Jahr Schweinefleisch im Wert von rund 8,8 Milliarden Euro exportierte. Die Sperrmaßnahmen mehrerer Länder wie Kanada, Japan, Brasilien und Mexiko, die sofort Importe aus Spanien stoppten, sowie die Einschränkungen durch China und Großbritannien, erhöhen den Druck auf die spanische Fleischindustrie enorm.
Etwaige Essensreste, die von Wanderern im beliebten Naturpark Collserola bei Barcelona hinterlassen wurden, könnten am Ursprung des Ausbruchs stehen, jedoch fehlt bislang eine definitive Bestätigung. Der Naturpark ist nicht nur bei Touristen beliebt, sondern nun auch unfreiwillig im Zentrum dieses gesundheitlichen und wirtschaftlichen Alarms.
Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, setzt Spanien auf den Einsatz von mehr als 400 Fachleuten, darunter Militär- und Zivilschutzkräfte, sowie auf modernste Technologie wie Drohnen und Spürhunde. Die Festlegung einer 20 Kilometer umfassenden Sperrzone soll dazu beitragen, die Ausbreitung der Viruskrankheit einzudämmen. Minister Planas äußerte sich optimistisch zu den laufenden Eindämmungsmaßnahmen und versicherte, mit aller Kraft daran zu arbeiten, das Virus auszurotten.
Spanien, als führender Schweinefleischproduzent in der EU, steht vor einer großen Bewährungsprobe. Der Sektor, der 14 Prozent der agrarischen Endproduktion des Landes ausmacht, muss nun mit den direkten Auswirkungen der globalen Handelsbeschränkungen umgehen und gleichzeitig die ASP-Bedrohung nachhaltig bekämpfen.

