Ruhige Märkte: Kaum Bewegung bei deutschen Staatsanleihen – Inflationssorgen halten sich
Die deutsche Anleihenlandschaft zeigte sich zum Handelsstart am Dienstag von ihrer stabilen Seite. Der Leitindikator, der Euro-Bund-Future, notierte mit einem leichten Rückgang von 0,01 Prozent bei 128,26 Punkten. Die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihe zogen auf 2,75 Prozent an, blieben damit jedoch innerhalb der bereits am Vortag errungenen Handelsspanne. Auch andere Staaten der Eurozone verzeichneten keine großen Veränderungen bei ihren Anleiherenditen.
Im Vorfeld war es zu einem unerwarteten Höhenflug der Inflation in der Eurozone gekommen. Die Verbraucherpreise kletterten im November im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozent, nachdem sie im Vormonat noch um 2,1 Prozent zugelegt hatten. Trotz der steigenden Lebenshaltungskosten nährt der vornehmlich durch den Dienstleistungssektor befeuerte Preisdruck Spekulationen über die geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank. Die Kerninflationsrate, die besonders volatile Preiskomponenten außen vorlässt, verharrte derweil bei 2,4 Prozent und überraschte Experten mit ihrer Beständigkeit.
Vincent Stamer von der Commerzbank merkte an, dass die aktuellen Inflationswerte wohl deutlicher an den Prognosen der EZB kratzen, als es den Währungshütern lieb ist. Dies dürfte die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die EZB an ihrer aktuellen Zinspolitik festhält.

