Rüstungsexporte an Israel: Deutsche Politik steht vor sensiblen Entscheidungen
Die Diskussion um Deutschlands Rüstungsexporte an Israel hat durch die jüngsten Angriffe im Nahen Osten an Brisanz gewonnen, während Außenminister Johann Wadephul der Frage nach den künftigen Konsequenzen ausweicht. Auf einer diplomatischen Mission in Kairo stellte der CDU-Politiker in Aussicht, dass der Bundessicherheitsrat sich des Themas annehmen wird, jedoch in "gebotener Ruhe". Kurzfristig weitreichende Entscheidungen seien seiner Einschätzung nach allerdings nicht zu erwarten.
Das Thema hat innerhalb der Regierungskoalition bereits für Spannungen gesorgt. Die SPD plädiert, angesichts des militärischen Vorgehens Israels im Gazastreifen, für ein Umdenken in der bisherigen Exportpolitik. Insbesondere wird ein Stopp der Waffenlieferungen gefordert. Die CDU hingegen zeigt sich ablehnend gegenüber einem solchen Schritt und verteidigt die aktuellen Exporte.
Nach einem Angriff der Hamas auf Israel genehmigte Deutschland bis zum Mai 2025 Rüstungsexporte im Wert von nahezu einer halben Milliarde Euro. Diese Entwicklungen werfen nicht nur ethische, sondern auch politische Fragen auf, wie mit existierenden Handelsbeziehungen situativ umzugehen ist. Die genaue Haltung der neuen Bundesregierung bezüglich der Rüstungsexporte in ihren ersten Monaten bleibt indes unklar.