Ratgeber Versicherung: Wann zahlt die Haftpflicht?
Es ist schnell passiert: Die Fotokamera des Nachbarn fällt aus der Hand und geht kaputt. Hier muss der Verursacher Schadensersatz leisten. Doch es gibt auch Fälle, bei denen die Haftpflichtversicherung nicht zahlt.
Nach dem Gesetz ist jeder dazu verpflichtet, Schadensersatz zu leisten, wenn er einem Dritten im privaten Bereich einen Personen-, Sach- oder Vermögenschaden zufügt. Die sogenannte Haftpflichtpolice übernimmt die Schadensregulierung, um so vor kleinen und großen finanziellen Belastungen zu bewahren. Allerdings werden nicht alle Schäden übernommen. Die Versicherungsexperten von Financescout24.de geben Tipps, was eine gute Haftpflicht leisten muss und kosten darf. Einige Ratschläge sollen hier vorgestellt werden.
Eine Police schützt im besten Fall gegen möglichst viele Eventualitäten ab. Wichtig ist dabei eine Versicherungssumme von über mindestens drei Millionen Euro abzuschließen. Wer eine geringere Versicherungssumme hat, weil der Vertrag zum Beispiel noch zu D-Mark-Zeiten abgeschlossen wurde, sollte seinen Versicherer kontaktieren. Neben den Standardleistungen sollte die Versicherung außerdem vor Mietsachschäden, häuslichem Abwasser und Allmählichkeitsschäden (Schäden, die im Laufe der Zeit entstehen) absichern. Die Haftpflichtversicherung sollte auch im Ausland in voller Höhe wirksam sein.
Tücken bei der Schadensregulierung
Aber Vorsicht, in diesen Fällen zahlt die Haftpflichtversicherung nicht: Wenn ein Schaden an geliehenen Sachen, durch Gefälligkeitshandlungen, bei risikoreichen Hobbys oder durch größere Tiere entsteht, zeigen sich viele Versicherungen unkooperativ. Außerdem werden keine Wasserschäden am eigenen Mobiliar übernommen. Verursachen Kinder unter sieben Jahren einen Schaden, muss individuell entschieden werden, wer dafür zahlt. Grund: Kinder in diesem Alter können nicht haftbar gemacht werden, in vielen Fällen aber auch nicht ihre Eltern. Diese Tücken können Versicherungsnehmer jedoch häufig durch einen Zusatz mitversichern.
Gegen Aufpreis lassen sich viele weitere Risiken versichern, die standardmäßig nicht abgedeckt sind. Dazu zählen beispielsweise der Verlust fremder Schlüssel, Schäden durch Surfboards oder Schäden durch Au-Pairs, die im Haushalt mithelfen. Ob der Zusatzschutz sinnvoll ist, hängt immer vom Einzelfall ab.
Eine gute Haftpflichtpolice sollte den Verbraucher nicht mehr als 80 Euro kosten. Die monatlichen Beiträge verringern, kann man mit der Option Selbstbeteiligung. Diese ist allerdings nicht immer sinnvoll, da die Versicherung meist für die Schadensregulierung eher kleinerer Schäden eingesetzt wird. Bitte bedenken: Kinder ab sieben Jahren sind bis zu 25 Jahren oder ihrem Berufsabschluss durch die Familienversicherung mitversichert. Oft ist eine Police pro Haushalt ausreichend, da die Versicherung auch für nicht verheiratete Paare greift.


