Politische Wolken über Berlin: Bürger zweifeln an Durchhaltevermögen der Großen Koalition
Eine neue repräsentative Umfrage des Instituts Insa, durchgeführt für die 'Bild'-Zeitung, offenbart einen düsteren Ausblick für die Beständigkeit der derzeitigen Koalition aus Union und SPD. Eine Mehrheit der befragten Bürgerinnen und Bürger äußert Skepsis hinsichtlich der Fähigkeit der Regierung, ihre Amtszeit bis zum regulären Ende im Jahr 2029 durchzuhalten. Laut Umfrageergebnissen sind 54 Prozent der Meinung, dass ein frühzeitiges Scheitern der Koalition bevorsteht, während lediglich 29 Prozent an deren Fortbestehen bis zum Ende der Legislaturperiode glauben. 17 Prozent der Befragten gaben keine Einschätzung ab. Die Befragung wurde zwischen dem 21. und 24. November an über 1.000 Wahlberechtigten durchgeführt.
Interessanterweise zeigt die Umfrage, dass vor allem Unionswähler an eine stabile Zukunft des Bündnisses glauben; 56 Prozent von ihnen stehen hinter der Koalition. Im Gegensatz dazu überwiegen bei anderen Wählergruppen, darunter auch Anhänger der ehemaligen Ampel-Parteien SPD und Grünen, die Zweifel: Von den SPD-Anhängern erwarten 43 Prozent ein vorzeitiges Ende, während bei AfD-Wählern beeindruckende 78 Prozent ein Scheitern vermuten.
Diese Umfrageergebnisse treten in einer Zeit erheblicher innenpolitischer Spannungen auf. Die anhaltenden Streitigkeiten in der Union bezüglich des geplanten Rentenpakets und schwache Umfragewerte belasten die Regierung zusätzlich.
Trotz dieser Herausforderungen bemühte sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) während einer leidenschaftlichen Generaldebatte im Bundestag um Zuversicht, indem er Reformen im Bereich Sozialpolitik anpries und einen 'neuen Konsens der Generationen' forderte. Auch SPD-Fraktionschef Matthias Miersch zeigte sich kämpferisch optimistisch und betonte, dass die Koalition mit dem richtigen Ansatz Großes erreichen könne.

