Neustrukturierung bei der Deutschen Bahn: Evelyn Palla übernimmt Doppelfunktion
In einem bemerkenswerten Schritt hat die Deutsche Bahn ihre Chefetage neu organisiert: Evelyn Palla, die seit Anfang Oktober an der Spitze des Konzerns steht, übernimmt zusätzlich nun den Vorsitz des Aufsichtsrats der Tochtergesellschaft DB InfraGo. Diese Entscheidung fiel im Aufsichtsratsgremium der DB InfraGo, das sich am Montag für Pallas Ernennung aussprach. Mit ihrer neuen Rolle trägt Palla die Verantwortung für die strategische Ausrichtung der Infrastruktursparte, die maßgeblich für die Sanierung und den Ausbau des deutschen Schienennetzes zuständig ist.
Diese Personalentscheidung könnte einige überraschen, da die aktuelle schwarz-rote Koalition ursprünglich eine stärkere Trennung von der infraGo-Tochtergesellschaft angestrebt hatte. Doch nun zeichnet sich eine engere Verzahnung ab, die möglicherweise den Herausforderungen des maroden Schienennetzes geschuldet ist, welches durch Verspätungen und Zugausfälle immer wieder in den Schlagzeilen steht.
Ein weiterer bemerkenswerter Punkt in der Neuausrichtung betrifft Philipp Nagl, den Vorstandsvorsitzenden der DB InfraGo, der ursprünglich ersetzt werden sollte. Sein geplanter Nachfolger, Dirk Rompf, machte jedoch einen überraschenden Rückzieher – und so bleibt Nagl vorerst im Amt. Evelyn Palla übernimmt somit nicht nur symbolisch Verantwortung in einer besonders herausfordernden Phase des Unternehmens, sondern steht auch vor der Aufgabe, die Infrastrukturprobleme in Zusammenarbeit mit derselben Führungsriege zu bewältigen.

