Deutsch-chinesische Wirtschaftsbeziehungen im Fokus: Johann Wadephuls diplomatische Mission in Peking
Außenminister Johann Wadephul hat bei seinem Besuch in Peking die Bedeutung von fairem und regelbasiertem Handel betont. Während seines Treffens mit Handelsminister Wang Wentao hob der CDU-Politiker hervor, dass die Welthandelsorganisation in diesem Kontext nachhaltige Lösungen entwickeln solle.
Wadephul unterstrich die enorme wirtschaftliche Bedeutung Chinas für Deutschland und äußerte das Bestreben, die gegenseitigen Handelsbeziehungen weiter auszubauen. Ein zentrales Ziel seines Besuchs ist es, neue Möglichkeiten zur Stärkung der wirtschaftlichen Kooperation zu schaffen und bestehende Handelshemmnisse zu identifizieren.
Der deutsche Außenminister sprach sich klar gegen Protektionismus aus und plädierte für den freien Welthandel sowie den Abbau von Handelsbarrieren. Er warnte zugleich vor möglichen Wettbewerbsverzerrungen durch staatliche Eingriffe.
Im Mittelpunkt der Gespräche stehen Chinas Exportbeschränkungen für seltene Erden, die deutsche und europäische Unternehmen beeinträchtigen. Ein weiteres bedeutendes Thema ist Chinas Verhalten im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Trotz Pekings Behauptung der Neutralität in diesem Konflikt, äußert der Westen Besorgnis über eine mögliche Unterstützung Moskaus durch China. Wadephul wird auch mit Vizepräsident Han Zheng zusammentreffen, was sechs Wochen nach einem geplanten, aber verschobenen Besuch von hoher protokollarischer Bedeutung ist.
Außerdem ist ein Gespräch mit Außenminister Wang Yi für den Abend geplant, gefolgt von einem Treffen mit Liu Haixing, einem wichtigen Kenner der deutsch-chinesischen Beziehungen. Wadephuls Reise war ursprünglich für Ende Oktober geplant, wurde jedoch aufgrund unzureichender Terminbestätigungen von der chinesischen Seite abgesagt.
Mitte November reiste stattdessen Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil nach China. Bundeskanzler Friedrich Merz plant, Anfang nächsten Jahres nach Peking zu reisen.

