Nachwuchskampagnen-Ideen für das Dachdecker-Handwerk:
„Rufen Sie den Notarzt, wenn das Auto nicht anspringt?“

(lifepr) Mintraching, 29.06.2017 - Klar ist jemand automatisch dem Handwerk mehr verbunden, wenn er seit fast 30 Jahren dafür die Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, als vielleicht ein anderer, der Handwerker nur kennt, wenn etwas im Haus oder am Auto kaputt ist.

Harald Friedrich aus der Nähe von München unterstützt mit seinem Redaktionsbüro seit drei Jahrzehnten mittlerweile elf Landesverbände des Dachdeckerhandwerks bei ihrem Bestreben, positiv in den Medien zu erscheinen. Viele Jahre hatte er zudem als Freelancer zahlreiche Aufgaben für den Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes übernommen. Und er ist Vater von inzwischen 19-jährigen Zwillingen.

Schon in der Übertrittsklasse der Grundschule seiner Twins gab es Diskussionen mit dem Klassenlehrer. Seine Frage: „Sie wollen nicht, dass Ihr Sohn aufs Gymnasium geht?“, beantworteten Harald Friedrich und seine Ehefrau Irmi ganz klar mit „Nein, der ist eher Praktiker. Wir wären stolz, wenn er mal Handwerker wird. Oder rufen Sie den Arzt, wenn Ihr Auto mal nicht anspringt?“. Es war übrigens das letzte Gespräch mit dem Klassenlehrer.

Nun wurde Sohn Max dennoch kein Handwerker nach dem Realschulabschluss, sondern ließ sich beim renommierten Weltkonzern Giesecke & Devrient (genau, das sind die, die u. a. die Euro-Noten drucken) zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit ausbilden. Tochter Sissy machte Abitur und lernte in der Oberstufe des Gymnasiums, dass man dort eigentlich über das richtige Berufsleben nichts lernt. Außer z. B., dass es in der freien Wirtschaft keine Online-Bewerbungen gibt oder dass man sich immer nur im Hosenanzug bewerben darf. Dafür gab es zum Abitur aber noch die guten Ratschläge wie „Ohne Abitur seid Ihr nichts im Leben und werdet nichts erreichen“ und Tipps wie „Ihr habt jetzt mal ein Jahr Auszeit verdient“.

Per Online-Bewerbung und ohne Auszeit nach dem Abitur bewarb sich Sissy ebenfalls bei Giesecke & Devrient erfolgreich online für ein Duales Studium in Informatik und erschien zum Bewerbungsgespräch in Jeans.

Vater Harald Friedrich suchte inzwischen weiter die „seelische Abhärtung“ mit der Teilnahme an BerufsInfo-Veranstaltungen als Kontaktbeauftragter für Bayerns Dachdecker-Innungen.

„Da zerren wirklich Lehrer und Eltern die Kids am Stand der Dachdecker vorbei mit den Worten „Wenn ihr sonst nichts findet, könnt ihr ja nochmal bei den Dachdeckern vorbeischauen“ oder „Ihr sollt es mal besser haben – sehr euch doch nach einem vernünftigen Beruf um“.

Den Topf zum Überlaufen brachte dann eine Presseinformation, die er für die von ihm betreuten Landesinnungsverbände des Dachdeckerhandwerks verfasste. Darin stellte er die Zahl der an deutschen Hochschulen eingeschriebenen Studenten (2,9 Mio.) den Zahlen der Azubis im Handwerk (370.000) gegenüber mit der Frage: Wenn das Auto nicht anspringt, hilft kein Arzt und wenn es hereinregnet, kann auch der Dipl.-Betriebswirt daran nichts ändern. Also werden Dachdecker gebraucht.

Als gelernter Werbemann mit jahrelanger Erfahrung in den größten US-amerikanischen Werbeagenturen entwickelte er „mal aus Spaß und ganz spontan“ eine durchaus provozierende Kampagne für das Dachdeckerhandwerk. Aufhänger war der wohl bekannte Spruch „Du sollst es mal besser haben“ und die richtige Schlussfolgerung daraus: „Mach’s richtig: Werde Dachdecker(in)“ mit dem Hinweis auf das Info- und Bewerbungsportal www.DachdeckerDeinBeruf.de.

Die Kosten waren durchaus überschaubar: Anstatt langwieriger Castings und teurer Fotoshootings kaufte Harald Friedrich die Motive bei einem Bildarchiv an. Die Gestaltung übernahm der ausgebildete Werbekaufmann und erfolgreiche Werbetexter selbst in seinem Pressebüro.

Kay Preißinger, stv. Bayerischer Landesinnungsmeister und PR-Ausschussvorsitzender in Bayern, fand so spontan Gefallen an der Kampagne und dem Vorschlag, ob „wir die nicht einfach mal auf Facebook einstellen sollen“. Wer Preißinger kennt, weiß, dass er ein Gespür für gute und ungewöhnliche Ideen hat und dafür gerne grünes Licht gibt.

Eine Woche lang wurde täglich ein neues Motiv auf der Facebook-Seite der Bayerischen Dachdecker (https://www.facebook.com/...) gepostet. Und nach dieser Woche war die Schallmauer von 20.000 erreichten Personen geknackt.

Damit hat er einmal mehr bewiesen, dass professionelle Arbeit im Bereich Werbung und Marketing eigentlich nur einen Profi mit Ideen braucht – und keine monatelange Vorbereitung oder millionenschwere Werbebudgets.
Medien & Kommunikation
[lifepr.de] · 29.06.2017 · 11:28 Uhr
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