Lindner lehnt IWF-Forderung nach Lockerung der Schuldenbremse ab

Berlin (dts) - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat der Forderung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach einer Lockerung der Schuldenbremse eine Absage erteilt. "Der IWF hat die finanzpolitische Strategie des Bundesfinanzministeriums klar bestätigt: finanzielle Zurückhaltung und angebotsseitige Maßnahmen. Die angeregte Lockerung der Schuldenbremse ist aber keine Option", sagte Lindner dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).

"Die Schuldenbremse hat sich nicht nur national bewährt, sie ist auch ein Garant für das Vertrauen in die Stabilität deutscher Staatsfinanzen", so Lindner weiter. Der IWF hat in seinem am Dienstag veröffentlichten neuen Deutschland-Bericht die Bundesregierung aufgefordert, den Spielraum innerhalb der Schuldenbremse etwa um ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anzuheben. Bislang liegt der Spielraum gemäß Schuldenbremse bei 0,35 Prozent des BIP. Ein größerer Spielraum sei "realistischer" angesichts der Herausforderungen, vor denen Deutschland stehe. Dies beuge auch der Gefahr vor, dass Deutschland wie zuletzt Sonder-Schuldentöpfe abseits des regulären Haushalts und der Schuldenbremse schaffe, argumentiert der IWF. Lindner weist diese Kritik zurück: "Sowohl das Sonderprogramm für die Bundeswehr als auch der Abwehrschirm für die Preisbremsen (WSF) haben klare Zweckbindungen. Im Falle des WSF werden die Kreditermächtigungen deshalb voraussichtlich nicht ausgeschöpft." Nach einem krisenbedingt starken Anstieg der Schuldenstandsquote müssten die fiskalischen Puffer "schnell wieder aufgebaut werden". Höhere Schulden oder Steuererhöhungen flössen "nicht notwendigerweise in Investitionen oder Zukunftsaufgaben", sagte Lindner. Sein ökonomischer Berater Lars Feld erklärte, die Vorschläge des IWF zur Reform der Schuldenbremse seien gleich mehrfach "erstaunlich" und zeugten von "Unkenntnis" über die Mechanik der Schuldenbremse. "Sinnvoller wäre eine Härtung der EU-Fiskalregeln, sodass die Verschuldung im Euro-Raum ab- statt zunimmt", so Feld. Der Düsseldorfer Ökonom Jens Südekum begrüßte dagegen den IWF-Vorschlag: "Der vorgeschlagene Kompromiss geht durchaus in die richtige Richtung. Noch konsequenter wäre, Investitionen generell von der Schuldenbremse auszunehmen."

Politik / DEU / Steuern
16.05.2023 · 17:02 Uhr
[0 Kommentare]
 
Mehr antisemitische Taten in Deutschland seit 7. Oktober
Berlin (dpa) - Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat es in Deutschland […] (00)
Jahrhundertspiel-Torschütze Karl-Heinz Schnellinger ist tot
Mailand (dpa) - Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Karl-Heinz Schnellinger ist tot. Der Torschütze zum […] (04)
Eröffnung eines neuen Entwicklerstudios in Polen
Larian Studios kündigt heute die Eröffnung eines neuen Entwicklerstudios in Polen, Warschau, […] (03)
Primetime-Check: Pfingstmontag, 20. Mai 2024
Am gestrigen Abend begann Das Erste die Primetime mit dem Krimi Tatort: Letzter Ausflug Schauinsland vor […] (00)
Nina Dobrev und Shaun White: Aufregende Reisepläne
(BANG) - Nina Dobrev und Shaun White arbeiten sich durch eine Bucket List mit Reisezielen. Seit […] (00)
Review: OneSport OT16 – Der neue Wegbegleiter für Freiheit & Fahrspaß im Test
E-Bikes haben sich als echte Revolution in der Mobilität erwiesen und bieten eine perfekte […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
21.05.2024(Heute)
20.05.2024(Gestern)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News