Lewis Hamiltons schwieriges Jahr bei Ferrari: Ein Mythos auf dem Prüfstand
Lewis Hamiltons Einstand bei der Scuderia Ferrari, dem legendärsten aller Formel-1-Teams, hätte kaum herausfordernder sein können. Der siebenmalige Weltmeister erlebte eine Saison voller Rückschläge und Enttäuschungen, was Fragen zu seinem Können aufwarf. Vom strahlenden Neuzugang bei Ferrari ist nur noch wenig zu sehen, da Frustration und Ernüchterung die Oberhand gewonnen haben.
Wer hätte gedacht, dass die Zusammenarbeit zwischen Hamilton und Ferrari so holprig verlaufen könnte? Die renommierten italienischen Medien zeigen sich überrascht über Hamiltons Schwierigkeiten. Zwei Rennen vor dem Saisonende muss Hamilton daher die schlechteste Saison seiner Karriere hinnehmen. Dabei blickt er ungerne zurück und hält sich über sein Befinden bedeckt: „Die Ergebnisse sprechen für sich“, so seine knappe Antwort.
Die Saison war gespickt mit Enttäuschungen – kein einziger Grand-Prix-Sieg, keine Podestplätze. Ein überraschender Sieg im Sprintrennen in China war der einzige Lichtblick. Hamiltons bisherige Bilanz von 105 Grand-Prix-Siegen schien damit unerreichbar. Der ersehnte achte Weltmeistertitel liegt in weiter Ferne.
Sebastian Vettel, selbst ehemaliger Ferrari-Pilot, nahm sich Hamiltons Lage an. Er, der vier WM-Titel mit Red Bull feiern konnte, fand bei Ferrari ebenso nicht das erhoffte Glück. Auch die Karriere von Fernando Alonso zeigt, wie schwierig es sein kann, Ferrari zu altem Ruhm zu führen. Beide schafften es nicht, die Sehnsucht nach einem erneuten WM-Titel zu stillen.
Vettel blieb die Suche nach Gründen nicht erspart. Seine eigene Zeit bei Ferrari war von mehr Erfolg geprägt – vierzehn Siege und zwei Vizeweltmeisterschaften. Er erklärte, dass das Verständnis der italienischen Sprache und Kultur möglicherweise eine entscheidende Rolle spielt bei der Integration in das Team. Ferrari verkörpert mehr als nur die Technik der Rennwagen. Es ist der Mythos und die Leidenschaft, die das Team ausmachen.
Sebastian Vettel kennt den Ratschlag, den er Hamilton mitgab: „Lerne die Sprache wirklich, wirklich gut.“ Doch die Herausforderungen der Saison, die Hamilton kaum in Worte fassen kann, betonen, dass es um mehr geht als das Beherrschen einer Sprache.

