Legitime Verteidigung oder Eskalation? Iran rechtfertigt Raketenangriff auf Israel
In einer Serie von diplomatischen Telefonaten mit mehreren internationalen Amtskollegen hat der iranische Außenminister die jüngsten Militäraktionen gegen Israel gerechtfertigt. Hussein Amirabdollahian betonte die Verteidigungshaltung seines Landes im Rahmen einer 'legitimen Verteidigung'. Er bezog sich dabei auf den Vorwurf, Israel hätte das Botschaftsgelände Irans in Syrien zu Beginn April angegriffen. Diese Handlung sei durch den Nicht-Einsatz der UNO zur Klärung der Situation provoziert worden, wie aus Mitteilungen des iranischen Außenministeriums hervorgeht.
Die Antwort Irans erfolgte drastisch: Mehrere hundert Raketen und Kampfdrohnen wurden in der Nacht zum Sonntag auf Israel gefeuert. Ausgangspunkt der Vergeltungsaktion waren die Berichte über einen israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus, bei dem zwei hochrangige Generäle der Revolutionsgarden ihr Leben lassen mussten.
Am Sonntag fanden zudem Gespräche zwischen Amirabdollahian und verschiedenen Außenministern statt, darunter Vertreter aus Staaten wie Saudi-Arabien, Syrien, Indien, Katar, Ägypten und Malta. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Austausch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow, in welchem der iranische Diplomat vor einer entschiedenen Reaktion warnte, falls Israel Vergeltungsschläge durchführen sollte.
Diese Ereignisse zeichnen das Bild einer brisanten Lage im Nahen Osten, die die Gefahr einer weiteren Eskalation der Gewalt in sich birgt. Die Argumentation des Irans rund um die legitime Verteidigung wird in den internationalen Arenen sicherlich auf ein geteiltes Echo stoßen; klar ist jedoch, dass die Spannungen zwischen Israel und Iran mit diesem Schlagabtausch eine neue Dimension erreicht haben. (eulerpool-AFX)