IO Interactive atmet auf: Die GTA 6 Verschiebung auf Ende 2026 gibt 007 First Light im Frühling Freiraum
Während Millionen Fans weltweit trauern, weil Grand Theft Auto 6 nun erst am 19. November 2026 erscheinen soll, knallen in den Chefetagen anderer Entwicklerstudios vermutlich die Sektkorken. Besonders bei IO Interactive, den Machern des kommenden Spionage-Thrillers 007 First Light, herrscht eine spürbare Erleichterung. Der Grund ist simpel: Ein direkter Zweikampf mit dem wohl größten Unterhaltungsmedium des Jahrzehnts bleibt ihnen erspart.
Freie Bahn im Frühling
Hakan Abrak, der CEO von IO Interactive, macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. In einem Gespräch mit Branchenkollegen gab er offen zu, dass die Verschiebung des Rockstar-Epos ein strategischer Glücksfall für sein eigenes Projekt ist. „Es wäre gelogen, wenn ich nicht sagen würde, dass der Frühling nun verdammt gut aussieht“, kommentierte er die Lage. Sein Spiel, das für den 27. März 2026 angesetzt ist, hat nun die Bühne fast für sich allein.
Stell dir vor, du müsstest dein Herzensprojekt im Schatten eines gigantischen Wolkenkratzers veröffentlichen, der jegliches Sonnenlicht verschluckt. Genau das wäre passiert, wenn beide Titel im selben Zeitraum erschienen wären. Jetzt aber kann James Bond glänzen, ohne dass die mediale Aufmerksamkeit sofort zum Gangster-Epos abwandert. Diese Atempause verschafft dem Geheimagenten den nötigen Raum, um seine Qualitäten ohne übermächtigen Konkurrenzdruck zu entfalten.
Ein Motor für die gesamte Industrie
Doch Abrak sieht das Ganze nicht nur durch die egoistische Brille des Wettbewerbs. Er betont im gleichen Atemzug, wie wichtig der Release von GTA 6 für den gesamten Markt ist. „Es ist eine willkommene Sache für die Branche“, erklärt der Studio-Chef. Seine Theorie: Ein Blockbuster dieses Kalibers hat die Kraft, Menschen zu reaktivieren. Gamer, die ihr Hobby vielleicht monate- oder jahrelang vernachlässigt haben, greifen plötzlich wieder zum Controller.
Dieser Effekt könnte wie eine Flutwelle wirken, die alle Boote anhebt. Wer sich für das Gangster-Epos eine neue Konsole kauft oder seinen PC aufrüstet, sucht danach oft nach weiterem Futter. Davon profitieren am Ende alle Studios. Abrak glaubt fest daran, dass diese allgemeine Belebung des Marktes „fantastisch“ sein wird. Es ist eine Symbiose: Der Riese lockt die Massen an, die Spezialisten wie IO Interactive dann mit ihren feinen Thrillern bedienen können.
Die finanzielle Schwerkraft eines Schwarzen Lochs
Warum die Erleichterung über den späten Termin so groß ist, zeigen die nackten Zahlen der Analysten. Experten von DFC Intelligence prognostizieren für den Rockstar-Titel einen Umsatz von unfassbaren 3,2 Milliarden Dollar allein im ersten Jahr. Andere Stimmen, wie Yoshio Osaki von IDG Consulting, rechnen mit einer Milliarde Dollar nur durch Vorbestellungen. Das sind Summen, die normalen Veröffentlichungen die Luft zum Atmen nehmen würden.
Michael Pachter von Wedbush Securities geht sogar noch weiter und prophezeit einen „Long Tail“, der über die Lebenszeit des Produkts bis zu 10 Milliarden Dollar generieren könnte. Wenn man bedenkt, dass Take-Two CEO Strauss Zelnick von einem „konkurrenzlosen Blockbuster-Erlebnis“ spricht, wird klar: Diesem finanziellen Tsunami möchte niemand freiwillig im Weg stehen. Dass wir nun bis Ende 2026 warten müssen, um zu sehen, wie der Online-Modus aussieht und ob die Prognosen eintreffen, ist für Bond-Fans also die bestmögliche Nachricht.


