Internationaler Business-Knigge
Wie gestalte ich den Umgang mit internationalen Geschäftspartnern

Zusammen sind wir stark, nach diesem Motto agieren immer mehr Unternehmen und fusionieren zur globalen Marktausbreitung mit ausländischen Unternehmen. Die Fusion zwischen Mercedes-Benz und dem amerikanischen Automobilkonzern Chrysler Corporation, die Übernahme von Rover durch BMW oder die Fusionspläne zwischen den Buchverlagen Bertelsmann und dem britischen Verlagshaus Pearson, sind nur einige Beispiele für internationale Fusionen. Die Geschäftswelt gestaltet sich zunehmend international. Interkontinentale Geschäftsreisen und Telefonkonferenzen mit Teilnehmern aus verschiedenen Ländern sind fester Bestandteil des Arbeitsalltags, ob international agierender Konzern oder junge Startups.
Beim Aufbau neuer Kontakte aus dem Ausland ist es dabei nicht immer einfach, die richtigen Ansprechpartner zu finden. Hierbei können aktuelle, auf B2B-Kontakte ausgerichtete Verzeichnisse eine gute Hilfestellung zur Suche von Unternehmungen und Dienstleister bieten. Beispielsweise bietet Das Telefonbuch in der Rubrik Internationale Telefonbücher eine umfassende Auflistung internationaler Auskünfte, geordnet nach Kontinent und Land. Doch das Auffinden des richtigen Ansprechpartners ist nur der erste Schritt – damit die Korrespondenz mit ausländischen Geschäftspartnern einwandfrei verläuft, sollte vorab der richtige Umgang und Vorgehensweise geplant werden, denn der kleinste Fehler könnte die Geschäftsbeziehung ruinieren.
In vielen Nationen legt man erhöhten Wert auf Umgangsformen. So sind zahlreiche ausländische Geschäftspartner bereits schlecht gestimmt, wenn die Begrüßung nicht zufriedenstellend abläuft und als Zeichen der Respektlosigkeit gewertet wird, wie zum Beispiel in einigen Kulturen empfunden wird, wenn zuerst die Frau begrüßt wird. In asiatischen Ländern wird sich zur Begrüßung verbeugt, wobei mit steigendem Rang die Verbeugung tiefer ausgeführt wird. Der Inder legt die Hände zur Begrüßung auf die Brust, während Afrikaner es als unhöflich empfinden, wenn bei der Begrüßung Augenkontakt gesucht wird und als Hochachtung werten, wenn aneinander vorbei geschaut wird.
Die richtige Ansprache ist von großer Bedeutung. Ist der Name nicht richtig verstanden worden, sollte nachgefragt werden, denn die Anrede mit einem korrekt ausgesprochenen Namen ist ebenso wichtig, wie die Benennung eines Titels oder bei den Engländern und Amerikanern die anschließende Frage, nach dem persönlichen Befinden. In den arabischen Emiraten werden Scheiche mit dem Titel "Shaik" angesprochen, wobei grundsätzlich daraufhin ausschließlich der Vorname folgt. Die Niederländer legen Wert auf eine gelockerte Atmosphäre und bevorzugen das Duzen. In der Mittelmeerregion wird das "Sie" verwendet und nach dem Befinden der Familie gefragt, da diese einen hohen Stellenwert besitzt. Zudem sind fast in allen Kulturkreisen die Höflichkeitsformen notwendig. Worte wie die im deutschen Sprachraum gebräuchlichen Worte Danke, Bitte, gern geschehen oder Entschuldigung sollten im Umgang mit ausländischen Geschäftspartnern nicht sparsam verwendet werden.
Auch bei den Arbeitsweisen finden sich Unterschiede zwischen den ausländischen Geschäftspartner. So geht bei den Franzosen auch das Geschäftstreffen durch den Magen. Dabei wird ein langer Smalltalk gehalten, bevor dann die geschäftlichen Punkte erst am Ende des Treffens stattfinden. Auch der japanische Geschäftsmann zieht ein persönlicheres Umfeld vor und möchte über die deutsche Kultur und Geschichte erfahren. Antworten auf Geschäftsfragen gibt der Japaner in der Regel erst nach einer längeren Denkpause und Zeitdruck ist hier nicht angebracht. Der typische amerikanische Geschäftsmann schätzt es, nach einem kurzen Smalltalk schnell zur Sache zu kommen und diskutiert nicht gern lange herum. Entscheidungen trifft der Amerikaner schnell. Er orientiert sich an Fakten und Pessimismus sieht er nicht gern. Allerdings nimmt für den Amerikaner das Erledigungen und Bearbeiten meist mehr Zeit in Anspruch. Kulturen aus dem sonnenreichen und Regionen mit sehr hohen Temperaturen bevorzugen für das Arbeiten den frühen Vormittag oder den späten Nachmittag, da oftmals traditionell der Mittag der sogenannten "Siesta" gewidmet wird, wo der Hitze ihres Landes entgangen und sich ausgeruht wird. Unpünktlichkeit ist die Regel und langsame Arbeitsvorgehensweisen ebenso.
Die Themenwahl eines Geschäftstreffens ergibt sich aus den Gegebenheiten der jeweiligen Branche. In der Baubranche sollte das Thema der Baugenehmigungen im Zielland Bestand haben, während im Medizin- und Forschungsbereich die Zulassung eigener Mitarbeiter im Zielland eine Problemstellung sein kann. Länderübergreifende Standards sind bei geplanten Fusionen unter anderem der Rechtsstandort, Steuerfragen, Ausbildungsanerkennungen, länderübergreifender Versicherungsschutz, Im- und Exportregelungen wichtige Themen, die mit den ausländischen Geschäftspartnern besprochen werden sollten.

