Inflation bleibt über zwei Prozent: Moderate Teuerung trotz Preisspitzen
Die Inflation in Deutschland wird sich nach Einschätzung führender Volkswirte auch im kommenden Jahr über der Zwei-Prozent-Marke einpendeln. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist der geplante Anstieg des CO2-Preises, der in Kombination mit der Verteuerung von Dienstleistungen wie dem Deutschlandticket und der privaten Krankenversicherung, die Inflationsrate um etwa 0,3 Prozentpunkte in die Höhe treiben soll.
Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef des Ifo-Instituts, zufolge, planen zudem zahlreiche Unternehmen im Handel, die Preise weiter zu erhöhen. Entgegen der Befürchtung einer möglichen Teuerungswelle wie 2022, bleibt die Inflationsrate jedoch moderat.
Obwohl die Verbraucherpreise im November um 2,2 Prozent über dem Vorjahresniveau lagen, sieht Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung keinen Grund zur Besorgnis. Er erwartet, dass die Inflation ab dem Frühjahr 2025 wieder nachgibt.
Im Jahresschnitt wird für 2024 eine Inflationsrate von 2,2 Prozent prognostiziert, gefolgt von 2,0 Prozent im Jahr 2025. Dienstleistungen gehören zu den Haupttreibern der Teuerung. Im November stiegen die Preise in diesem Segment um vier Prozent, wobei insbesondere die Gaststätten, Flugtickets und Versicherungen betroffen waren.
Laut Ulrike Kastens von der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS, tragen die kräftigen Lohnsteigerungen der letzten Monate weiterhin zur Preisentwicklung bei. Positiv hingegen entwickelten sich die Energiepreise, die im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent sanken, was die Inflationsrate insgesamt dämpfte.
Doch die für Anfang 2025 geplante Erhöhung des CO2-Preises könnte den Druck auf die Verbraucher erneut erhöhen, indem die Kraftstoffpreise anziehen.

