Frankreichs Politisches Tauziehen: Eine Krise mit Perspektive
Die aktuelle Regierungskrise in Frankreich mag auf den ersten Blick alarmierend erscheinen, doch der Vergleich mit früheren Euro-Krisen hinkt. Frankreich ist in einer anderen Liga als das damals krisengeschüttelte Griechenland. Die Kombination aus hohen Haushaltsdefiziten und dem abrupten Regierungswechsel hat zwar die Risikoaufschläge für französische Staatsanleihen in eine Nähe gerückt, die an griechische Papiere erinnert. Doch eine Wiederholung der dramatischen Situationen von vor 15 Jahren ist unwahrscheinlich.
Dennoch ist die wirtschaftliche Lage Frankreichs fragil, und die politischen Unsicherheiten könnten die ausländischen Investitionen bedrohen. Eine stabile Regierung bleibt unerlässlich, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und Frankreichs Rolle in Europa zu festigen. Zudem steht die Glaubwürdigkeit der kürzlich reformierten europäischen Schuldenmechanismen auf dem Prüfstand. Der ehemalige Regierungschef Barnier hatte treffend erkannt, dass politische Ränkespiele die tatsächlichen Probleme nicht einfach verschwinden lassen.

