Flughauptstadt Amsterdam: Schiphols Flugkapazität um 4% gesenkt zur Lärmbekämpfung
Der Amsterdamer Flughafen Schiphol wird im kommenden Jahr seine Flugkapazität um 4% reduzieren, um der Lärmbelastung entgegenzuwirken, wie die niederländische Regierung am Freitag bekannt gab. Damit wird der Flugverkehr am bedeutenden europäischen Drehkreuz ab 2025 auf 478.000 Flüge pro Jahr begrenzt sein, statt der bisherigen Marke von 500.000 Flügen pro Jahr.
Bereits im September hatte die Regierung eine Verringerung in Aussicht gestellt, um die Belästigung durch Fluglärm für die angrenzenden Bewohner um 20% zu mindern. Die niederländische Fluggesellschaft KLM kritisierte diese Entscheidung als "unverständlich" und argumentierte, dass der Einsatz leiserer Flugzeuge eine effektivere Strategie wäre, um den Lärm nachhaltig zu reduzieren, als die Senkung der Flugbewegungen.
KLM, der niederländische Arm der Air France KLM Gruppe, appellierte an die Regierung, ihren Kurs zu überdenken und hob hervor, dass sie sich verpflichtet habe, in den kommenden Jahren 7 Milliarden Euro in leisere Flugzeuge zu investieren. Die Regierung hingegen erwartet, dass durch das neue Limit der Lärm um 15% reduziert wird, und sucht nach weiteren Möglichkeiten, die Lärmbelastung um zusätzliche 5% zu verringern.
Ein Vorschlag zur Begrenzung der Flüge auf rund 450.000 wurde im vergangenen Jahr nach erheblichem Druck seitens der Industrie und Einwänden der Europäischen Union, die forderte, andere Maßnahmen zur Lärmminderung in Betracht zu ziehen, verworfen. Im März hatte ein niederländisches Gericht die Regierung dazu aufgefordert, mehr gegen die Lärmemissionen am Flughafen zu unternehmen, da die Anliegen der betroffenen Anwohner über Jahre vernachlässigt worden seien.
