Ein zweites Leben für Handys: Bundesumweltminister setzt auf Kreislaufwirtschaft
Bundesumweltminister Carsten Schneider hat die Gelegenheit des 'Black Friday' genutzt, um die deutsche Bevölkerung dazu aufzufordern, beim Kauf von Elektronikprodukten verstärkt auf gebrauchte Geräte zu setzen. Bei einem Besuch eines Berliner Unternehmens, das auf den Handel mit gebrauchten Elektronikgeräten spezialisiert ist, hob der SPD-Politiker die Möglichkeiten und Vorteile hervor, die sich durch die Wiederverwendung von alten, aber funktionstüchtigen Handys ergeben.
Bis zu 200 Millionen ungenutzte Handys und Smartphones verstauben in deutschen Schubladen, was eine unverkennbare Umweltherausforderung darstellt. Schneider verwies auf die gewaltigen Umweltentlastungen, die durch die Wiederverwendung oder das Recycling dieser Geräte erzielt werden könnten.
Besonders betonte er den Schatz an wertvollen Rohstoffen, der in alten Handys steckt: Die Goldkonzentration in einer Tonne Altgeräten ist laut Schneider bis zu 40-mal höher als in einer Tonne Golderz. Das Berliner Unternehmen Rebuy, Marktführer in Deutschland im Bereich gebrauchter Elektronik, erlebte im letzten Jahr einen Umsatz von über 220 Millionen Euro und trug nach Aussage von Geschäftsführer Philipp Gattner dazu bei, 200 Tonnen Elektroschrott zu vermeiden.
Minister Schneider nutzte die Gelegenheit, um die Bundesregierung als Vorreiter in der Etablierung eines Aktionsprogramms zur Kreislaufwirtschaft zu bezeichnen. In einer Welt, in der die Abhängigkeit von knappen Ressourcen und globalen Lieferketten schnell zur Drucksituation führen kann, wie das Beispiel des niederländischen Chipproduzenten Nexperia verdeutlicht, seien innovative Lösungen gefragt.
Der 'Black Friday' als symbolische Plattform schürt laut Umweltschützern Konsumverhaltensweisen, die dem Umweltschutz entgegenwirken, indem sie zum Kauf von unnötigen Produkten animieren. Schneider hofft darauf, dass Unternehmen wie Rebuy und seine Konkurrenten — Zoxs, Wir kaufen es, Clevertronic, Swappie und As Good As New — Schule machen und zu einem Umdenken anregen: von der Ressourcenverschwendung hin zur Nachhaltigkeit.

