Ein starkes Rückgrat für Friedrich Merz: Unterstützung und Forderungen aus NRW
Inmitten eines politischen Umfragetiefs erhält Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU, Unterstützung von einem der einflussreichsten Ministerpräsidenten Deutschlands. Hendrik Wüst, Landeschef von Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender des größten CDU-Landesverbands, stellte sich hinter Merz und forderte gleichzeitig, dass das politische Geschehen mit weniger Lautstärke und mehr Fokus auf Lösungen vorangetrieben wird.
Wüst betonte, dass Merz jegliche Unterstützung für die Schaffung einer stabilen und handlungsfähigen Bundesregierung verdiene. Gleichzeitig adressierte er den Konflikt innerhalb der Partei über das geplante Rentenpaket, das zum Jahreswechsel in Kraft treten soll. Wüst forderte eine Lösung, die die Perspektive jüngerer Generationen berücksichtigt. Die Debatte über die Rentenreform müsse die Interessen aller Generationen spiegeln, mahnte er.
Die jüngeren CDU-Abgeordneten äußerten Besorgnis über die anhaltende finanzielle Belastung durch das Rentenpaket. Ohne ihre Unterstützung würde die Koalition im Bundestag kaum über eine Mehrheit verfügen. Wüst sieht auch die Koalition mit der SPD nicht als Selbstläufer: Merz habe es mit einem Partner zu tun, der in dieser zentralen Frage zu kämpfen habe. Trotzdem unterstrich Wüst die Erfolge der Bundesregierung, die von Investitionen bis hin zu Reformen in verschiedenen Bereichen eine eindrucksvolle Bilanz vorweisen könne.
Besonders hob der Ministerpräsident die Rolle einer konfliktarmen Politik hervor. Ohne ständige öffentliche Streitigkeiten könnten große Reformen effizient umgesetzt werden. Wüst betonte die Notwendigkeit, alle politischen Akteure in Entscheidungen einzubinden, um Akzeptanz zu gewährleisten.
Auf Bundesebene machte Wüst seinen Ehrgeiz deutlich, bei der Modernisierung des Staates eine Führungsrolle zu übernehmen. Im Vertrauen der Bürger in die Handlungsfähigkeit des Staates sieht er Verbesserungsbedarf. Nordrhein-Westfalen will mit konkreten Vorschlägen zur Bürokratieabbau und digitalen Verwaltung überzeugen.
Kritik kam jedoch von der SPD, die Wüst vorwarf, Berlin als Bühne für persönliche Aufmerksamkeit zu nutzen, während eine echte Modernisierung in NRW noch ausstehe. Auch der FDP-Landeschef bemängelte den Fortschritt im größten Bundesland und die wirtschaftliche Stagnation.

