Ein neuer Kapitel in der Zustellung: Die Post auf dem Weg zur Verbundzustellung
Die Deutsche Post setzt immer stärker auf die kombinierte Zustellung von Briefen und Paketen, die sogenannte Verbundzustellung. Dies erweist sich als zunehmend bedeutend im Unternehmensmodell, da bereits 68 Prozent der Sendungen auf diese Weise zugestellt werden – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 57 Prozent im Jahr 2020.
Die Post hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2030 soll dieser Anteil auf 90 Prozent steigen, mit der weitgehenden Umstellung bis 2035. Der Wandel vom klassischen Briefträger hin zum modernen Zusteller spiegelt den Strukturwandel der Branche wider. In einer Zeit, in der digitale Kommunikation den herkömmlichen Brief zunehmend verdrängt, verzeichnet die Paketmenge durch den florierenden Online-Handel einen starken Zuwachs.
Konsumenten entscheiden sich häufiger für den bequemen Einkauf von zu Hause aus. DHL, das als Muttergesellschaft für das nationale Briefgeschäft der Deutschen Post fungiert, sieht in der Verbundzustellung auch eine Maßnahme zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Ein Sprecher des Unternehmens betont die Zukunftsfähigkeit der Beschäftigung: Während die Zahl der Briefe abnimmt, steigt die Anzahl der zu liefernden Pakete, was zur hohen Auslastung der Zusteller beiträgt.
Obwohl der letzte reine Briefträger offiziell seinen Dienst einstellen wird, bleibt ungewiss. Laut Unternehmenssprecher wird es in großen Metropolregionen auch nach 2035 noch vereinzelt derartige Zusteller geben, obwohl diese Prognose im Kontext des raschen Strukturwandels in der Logistikbranche schwer zu treffen ist.

