Drama im Millerntor: BVB verpasst Auftaktsieg in letzter Sekunde
Ein Konfetti-Regen begleitete das spannende Kräftemessen zwischen Borussia Dortmund und dem FC St. Pauli, das letztlich in einem unerwarteten Unentschieden endete. Nach einem furiosen 3:3 (1:0) in Hamburg wirkte der BVB fast wie nach einer Niederlage, denn der einstmals sicher geglaubte Sieg schwand in den letzten Zügen der Partie. Julian Brandt zeigte sich nach dem Spiel frustriert und bezeichnete den späten Elfmeter als Wendepunkt. Der unhaltbare Strafstoß von Danel Sinani leitete eine spektakuläre Aufholjagd der Gastgeber ein.
Die Dortmunder führten bis zur 86. Minute souverän mit 3:1. Doch durch einen VAR-bedingten Platzverweis für Filippo Mané kam Spannung ins Spiel. Der Elfmeter ließ St. Pauli bis auf ein Tor herankommen, bevor Eric Smith mit einem unhaltbaren Distanzschuss den Ausgleich besiegelte. Brandt merkte kritisch an, dass sich die Dortmunder Rotsünder-Serie der letzten Saison fortsetzen könnte.
BVB-Keeper Gregor Kobel kommentierte den Elfmeter klar: „Er hält ihn zu lange und bringt ihn aus der Balance.“ Daher sei der Auftakt in die neue Bundesliga-Saison nicht im gewünschten Rahmen verlaufen.
Vorher schien die Partie im Millerntor-Stadion, das mit 29.546 Zuschauern restlos ausverkauft war, eine klare Angelegenheit für die Gäste zu sein. Angreifer Serhou Guirassy brachte den BVB in der 34. Minute in Führung, gefolgt von Treffern durch Waldemar Anton und Julian Brandt, die den zwischenzeitlichen Ausgleich von Andréas Hountondji konterten.
Im Stadion herrschte ein lebhaftes Treiben, passend zur benachbarten Kirmes und den hektischen Spielabläufen. Niko Kovac, der Dortmunder Trainer, nahm das Ergebnis gelassen und sieht in der Saisonanfangsphase noch keinen Grund zur Beunruhigung. „Erst nach sechs Spielen können wir sehen, wo wir stehen“, so seine Einschätzung.
Trotz der späten Aufholjagd glänzten auf beiden Seiten die Torhüter mit beeindruckenden Paraden. Dabei scheiterte Guirassy mit einem Elfmeter an Nikola Vasilj und auch ein beeindruckender Schuss von Pascal Groß wurde vereitelt.
Der furiose Start von St. Pauli in der zweiten Halbzeit brachte Hountondji erneut in den Fokus, als der Neuzugang den Ausgleich markierte. Der unermüdliche Anton dämpfte kurze Zeit später die Euphorie der Gastgeber erneut, doch in der aufregenden Schlussphase versetzten Sinani und Smith den BVB in einen kurzzeitigen Schockzustand – sehr zur Freude der heimischen Fans.

