Deutschland in der Migrantenfrage: Beschäftigung und Verdienst weit hinter anderen OECD-Staaten
Deutschland zeigt beim Thema Beschäftigung von Migranten deutliche Defizite im Vergleich zu anderen OECD-Ländern. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in ihrem jüngsten Migrationsbericht aufgeschlüsselt, dass die Anstellungsquote von Migranten hierzulande im Jahr 2024 bei 69,6 Prozent liegt – ganze 10,3 Prozentpunkte hinter der der einheimischen Bevölkerung. Nur in der Türkei und den Niederlanden ist der Unterschied noch eklatanter.
Besonders auffällig ist der Rückstand bei hoch qualifizierten Migranten. Hier klafft eine Lücke von etwa 15 Prozentpunkten. Schwierigkeiten bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen, speziell in Sektoren wie dem Gesundheitswesen, gelten laut Bericht als wesentlicher Faktor für diese Ungleichheit. Im Gegensatz dazu stehen Länder wie die USA oder Japan, die ebenfalls Teil der 38 Mitgliedsstaaten umfassenden OECD sind, darunter fast alle EU-Staaten.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Einkommensgefälle zwischen Migranten und einheimischen Arbeitskräften. Laut des Berichts, präsentiert in Brüssel, verdienen Migranten beim Berufseinstieg durchschnittlich 34 Prozent weniger als ihre einheimischen Kollegen mit vergleichbarer demografischer Zusammensetzung in den OECD-Ländern – in Deutschland sind es sogar 43 Prozent weniger. OECD-Generalsekretär Mathias Cormann hebt hervor, dass viele Migranten in niedriglohnbetrieben Beschäftigung finden. Um die Kluft zu schließen, empfiehlt die OECD umfassende Unterstützung bei der Jobsuche und die Förderung von beruflicher Mobilität.

