Friedrich Merz in Israel: Neuer Ton, neue Beziehungen?
Seit beinahe zwei Jahrzehnten prägte ein Satz die deutsche Außenpolitik: "Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson." Doch Kanzler Friedrich Merz von der CDU war nie ein Fan dieser Worte und mied sie bislang. Während seines aktuellen Besuchs in Israel fand er eine alternative Formulierung. Nach dem emotional eindrucksvollen Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem betonte Merz, dass die Verpflichtung zur Existenz und Sicherheit Israels "zum unveränderlichen Wesenskern unserer Beziehungen" gehöre.
Mit dieser neuen Wortwahl versucht Merz, sich von einer Phrase zu befreien, die in der Vergangenheit zunehmend an Substanz verloren hatte. Seine Auffrischung der Beziehungen und seine Bereitschaft, eine aktive Rolle im Nahen Osten zu übernehmen, sind unübersehbar. Auch vor Auseinandersetzungen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu scheint der Kanzler nicht zurückzuschrecken. Wenn eine neue Sprache bei dieser engagierten Haltung hilft, kann dies der deutsch-israelischen Partnerschaft nur zugutekommen.

