Deutsch-französische Beziehungen am Scheideweg: Eine Herausforderung für die EU
Die innere Krise in Frankreich hat derzeit weitreichende Auswirkungen, die nicht nur den bevorstehenden Bundestagswahlkampf in Deutschland beeinflussen, sondern die gesamte Europäische Union in Bedrängnis bringen. Während die traditionell starken Achsen Berlin und Paris bislang als Motor der EU fungierten, zeigt sich nun ein erschreckender Mangel an gemeinsamen Impulsen und Initiativen.
Die Beziehung zwischen Emmanuel Macron und Olaf Scholz, den führenden Staatsmännern beider Nationen, gestaltet sich mittlerweile so schwierig wie gleichnamige Magnetpole, die sich eher abstoßen als anziehen. Dieser Umstand belastet die ohnehin bereits angespannten deutsch-französischen Beziehungen und hat dazu geführt, dass diese von ehemals vorbildlich nun bestenfalls als erträglich beschrieben werden können.
Diese Entwicklung kommt zudem zu einer denkbar ungünstigen Zeit, denn der wiedergewählte US-Präsident Donald Trump plant, seine Politik der egozentrierten Kooperation und Isolation umzusetzen. Während sich in Deutschland durch die anstehende Bundestagswahl hoffentlich bald Klarheit abzeichnet, droht Frankreich hingegen bis zur Präsidentschaftswahl 2027 in einer politischen Lähmung zu verharren. Es sei denn, Emmanuel Macron zieht zum Wohle Frankreichs in Erwägung, seine politischen Segel früher zu setzen.

