Destatis: Inflationsrate im Jahr 2024 auf 2,2 Prozent gesunken

16. Januar 2025, 08:32 Uhr · Quelle: dts Nachrichtenagentur
Die Inflationsrate in Deutschland sank 2024 auf 2,2 Prozent, was einen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren bedeutet. Gleichzeitig stiegen die Preise für Dienstleistungen, während die Energiepreise insgesamt um 3,2 Prozent fielen, und die Kerninflation betrug 3,0 Prozent.

Wiesbaden - Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Jahresdurchschnitt 2024 um 2,2 Prozent gegenüber 2023 erhöht. Die Inflationsrate fiel im Jahr 2024 damit deutlich geringer aus als in den drei vorangegangenen Jahren, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Im Jahresdurchschnitt hatte sie 2023 bei 5,9 Prozent, 2022 sogar bei 6,9 Prozent und 2021 bei 3,1 Prozent gelegen.

Zuvor waren im Jahresdurchschnitt die 2 Prozent selten überschritten worden, zuletzt 2011 mit ebenfalls 2,2 Prozent. Im Dezember 2024 lag die Inflationsrate − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - bei 2,6 Prozent. Sie verstärkte sich damit zum Jahresende, nachdem die monatlichen Raten bereits im 4. Quartal 2024 stetig zugelegt hatten.

Die Jahresteuerungsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag 2024 nach den Daten des Statistischen Bundesamtes bei 3,0 Prozent, nach 5,1 Prozent im Jahr 2023 und 3,8 Prozent im Jahr 2022. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren hat sich dieser Wert abgeschwächt, er liegt damit aber weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung. Diese Kenngröße verdeutlicht zudem, dass die Teuerung in anderen Güterbereichen im Jahresdurchschnitt 2024 weiterhin hoch war.

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen laut Destatis 2024 im Vergleich zum Vorjahr 2023 mit 3,8 Prozent überdurchschnittlich. Bereits 2023 verteuerten sich Dienstleistungen mit 4,4 Prozent deutlich. Im Jahresdurchschnitt 2024 verteuerten sich beispielsweise Versicherungen (+13,2 Prozent) erheblich. Unter anderem wurden auch Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,8 Prozent), Gaststättendienstleistungen (+6,8 Prozent) oder die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+6,1 Prozent) 2024 gegenüber 2023 spürbar teurer. Die für die Preisentwicklung bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2024 um 2,1 Prozent und lagen somit knapp unterhalb der Gesamtteuerung. Unter dem Jahresdurchschnitt 2024 lag auch die Preisentwicklung für die Telekommunikation (0,0 Prozent). Zudem verbilligten sich insbesondere die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (-7,4 Prozent) 2024 gegenüber 2023 infolge der Preisentwicklung aus dem Vorjahr mit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 (Basiseffekt).

Waren insgesamt verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2024 gegenüber 2023 um 1,0 Prozent und damit deutlich geringer als die Dienstleistungen, wie aus den Zahlen des Bundesamtes hervorgeht. Unter den Waren erhöhten sich die Preise für Verbrauchsgüter um 0,9 Prozent, hierbei standen Preisrückgänge bei der Energie (-3,2 Prozent) Preiserhöhungen bei den Nahrungsmitteln (+1,4 Prozent) gegenüber. Im Güterbereich der Nahrungsmittel wurden für die Verbraucher 2024 gegenüber 2023 zum Beispiel Speisefette und Speiseöle (+10,3 Prozent) oder Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+6,4 Prozent) spürbar teurer. Dagegen waren zum Beispiel Molkereiprodukte (-2,1 Prozent) und Gemüse (-1,5 Prozent) günstiger, hieß es weiter. Darüber hinaus erhöhten sich die Preise für Verbrauchsgüter vor allem für alkoholfreie Getränke (+6,4 Prozent) und Tabakwaren (+6,0 Prozent) im Jahresdurchschnitt. Gebrauchsgüter verteuerten sich 2024 um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2023.

Die Energieprodukte verbilligten sich laut Destatis 2024 gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent, nach +5,3 Prozent im Jahr 2023 und nach einem enormen Anstieg um 29,7 Prozent im Jahr 2022. Im Jahresdurchschnitt 2024 sanken die Preise für Haushaltsenergie insgesamt um 3,1 Prozent. Beispielsweise kostete Strom (-6,4 Prozent), leichtes Heizöl (-3,9 Prozent) und Erdgas (-3,5 Prozent) weniger als ein Jahr zuvor. Hingegen verteuerte sich unter den Haushaltsenergieprodukten Fernwärme im Jahresdurchschnitt 2024 gegenüber 2023 erheblich um 27,1 Prozent. Zudem wurden Kraftstoffe (-3,2 Prozent) im Jahresdurchschnitt 2024 gegenüber 2023 günstiger. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Jahresteuerungsrate 2024 bei +2,9 Prozent gelegen.

Die Inflationsrate in Deutschland lag im Dezember 2024 gegenüber Dezember 2023 bei 2,6 Prozent, nach 2,2 Prozent im November 2024, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit hat sich der Preisauftrieb am Jahresende erneut verstärkt. Im Dezember 2024 schwächten sich insbesondere die Preisrückgänge bei Energie weiter ab und dämpften die Inflationsrate in geringerem Umfang. Die Teuerungsrate für Energie lag im Dezember 2024 gegenüber Dezember 2023 bei minus 1,6 Prozent, im November 2024 hatte sie bei minus 3,7 Prozent gegenüber November 2023 gelegen.

Binnen Jahresfrist waren im Dezember 2024 die Mineralölprodukte deutlich günstiger (-3,8 Prozent, davon leichtes Heizöl: -10,0 Prozent; Kraftstoffe: -3,3 Prozent). Die Preise für Strom gingen Destatis zufolge gegenüber Dezember 2023 um 2,9 Prozent zurück. Erdgas hingegen war im Dezember 2024 binnen Jahresfrist um 3,9 Prozent und Fernwärme sogar um 30,7 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln im Dezember 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat lag bei 2,0 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie hätte die Inflationsrate im Dezember 2024 bei 3,3 Prozent gelegen, so die Statistiker. Dies verdeutliche, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war.

Die Preise für Waren insgesamt lagen im Dezember 2024 um 1,4 Prozent über den Preisen des Vorjahresmonats, wie aus den offiziellen Daten hervorgeht. Neben der Preiserhöhung bei Verbrauchsgütern mit 1,6 Prozent, zu denen Energie und Nahrungsmittel zählen, wurden auch Gebrauchsgüter teurer (+0,8 Prozent, darunter Bekleidungsartikel: +2,8 Prozent, aber Informationsverarbeitungsgeräte: -6,5 Prozent). Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im gleichen Zeitraum weiterhin deutlich um 4,1 Prozent, darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten um 2,1 Prozent. Deutlich teurer waren einige Dienstleistungen, unter anderen Versicherungen (+16,6 Prozent), Flugtickets (+9,3 Prozent), Gaststättendienstleistungen (+6,6 Prozent) oder die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,7 Prozent). Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im Vorjahresmonat, etwa Telekommunikationsdienstleistungen (-1,0 Prozent).

Im Vergleich zum November 2024 stieg der Verbraucherpreisindex im Dezember 2024 um 0,5 Prozent, so das Statistische Bundesamt. Damit erhöhte sich die Veränderungsrate zum Vormonat gegenüber dem am 7. Januar 2025 veröffentlichten vorläufigen Ergebnis um 0,1 Prozentpunkte. Saisonbedingt erhöhten sich unter anderem die Preise für Reisen, darunter Pauschalreisen (+9,2 Prozent). Zudem zogen im Dezember 2024 die Bahnpreise für Fahrten im Zuge der jährlichen Preisanpassung an, hier stiegen die Preise im Fernverkehr (+4,2 Prozent) und Nahverkehr (+3,0 Prozent).

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16.01.2025 · 08:32 Uhr
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