Die Achterbahnfahrt des Butterpreises und ihre Folgen für die Landwirtschaft
Die deutschen Verbraucher können sich freuen: Butter ist so preiswert wie lange nicht mehr. Supermärkte und Discounter senkten die Preise am Wochenende, sodass ein 250-Gramm-Stück Deutscher Markenbutter nun für nur 99 Cent erhältlich ist. Dies markiert eine Halbierung des Preises innerhalb eines Jahres. Der Grund hierfür liegt in einem globalen Rückgang der Milchpreise, da mehr Milch mit gesteigertem Fettgehalt angeliefert wird.
Auf der anderen Seite der Medaille stehen jedoch die Milchviehhalter, die unter dem Preisdruck erheblich leiden. Der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter, Hans Foldenauer, sprach von einem wirtschaftlichen Desaster für die Landwirte. In der ersten Jahreshälfte 2025 erhielten die Landwirte im Durchschnitt 53 Cent pro Kilogramm Rohmilch. Doch die Produktionskosten lagen bei 53,53 Cent, sodass sie diese nur knapp decken konnten. Inzwischen sind die Erzeugerpreise gesunken und liegen gegenwärtig bei rund 46 Cent pro Kilogramm.
Ein gewagter Schritt kam vom Discounter Lidl, der erklärte, auf die eigene Marge zu verzichten, um die Landwirte durch erhöhte Absatzmengen zu unterstützen. Doch Foldenauer kritisierte, dass mehr Absatz wenig nütze, wenn mit jedem Kilogramm Milch Verluste eingefahren werden. Der Lebensmitteleinzelhandel könne die niedrigen Butterpreise nur aufgrund der von den Molkereien gewährten Preiszugeständnisse anbieten – ohne selbst ein wirtschaftliches Risiko zu tragen.

