DAX ohne Elan: Anleger bleiben vor US-Datenveröffentlichungen zögerlich
Zu Wochenbeginn stellen sich die deutschen Anleger auf der Suche nach sicheren Häfen abwartend ein. Der DAX startete vielversprechend, geriet jedoch rasch in negatives Terrain und bestätigte somit die Unsicherheit der vergangenen Handelstage. Grund für die verhaltene Stimmung ist die anstehende Flut von US-Konjunkturdaten, die von erheblichem Einfluss auf die geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve sind. Am Nachmittag verzeichnete der DAX einen Rückgang von 0,70 Prozent auf 23.709 Punkte, womit die psychologisch wichtige Schwelle von 24.000 Punkten einmal mehr unberührt blieb.
Parallel dazu sank der MDAX um 0,90 Prozent auf 29.149 Punkte und der EuroStoxx 50 fiel um 0,8 Prozent. Angesichts dieser Entwicklungen bleibt offen, ob der Börsenmonat November seinem traditionell positiven Ruf noch gerecht werden wird. Die jüngsten Zweifel an einer möglichen Zinssenkung durch die Fed im Dezember trüben zusätzlich die Stimmung der Marktbeobachter. Im Angesicht der bevorstehenden Veröffentlichungen erwartet die DZ Bank neue Einsichten für die Entscheidungsfindung der Fed. Analysen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung mittlerweile nur noch bei 43 Prozent.
Von der Quartalsberichterstattung der Unternehmen zieht JPMorgan-Stratege Mislav Matejka trotz allem ein überwiegend positives Fazit. Insbesondere in der Eurozone wird eine steigende Profitabilität bis 2026 erwartet, während in den USA mit Spannung die Präsentation von Nvidia am Mittwochabend erhofft wird.
Im DAX verspürten die Aktien der Deutschen Bank nach Bekanntgabe ehrgeiziger Mittelfristziele keinen zusätzlichen Schub, da sie in der jüngeren Vergangenheit bereits kräftig zulegen konnten. Siemens Healthineers sahen sich nach Umstrukturierungsnews unter Verkaufsdruck. Selbst ein von Barclays ausgesprochenes 'Overweight'-Votum verhalf Heidelberg Materials zu einem Kursgewinn von 1,6 Prozent, bedingt durch die optimistischen Perspektiven im europäischen Emissionsrechtehandel. Siemens Energy verzeichneten ein Rekordhoch nach einer von Santander ausgesprochenen Hochstufung auf 'Outperform' und einer Aussichtserhöhung der Deutschen Bank. Die Aktien stiegen um 1,2 Prozent.
Bei den Nebenwerten überzeugte Nagarro mit einem Kurssprung von fast 13 Prozent nach optimistischen Analystenmeinungen von Oddo BHF aufgrund starker Quartalszahlen. Positive Entwicklungen wurden auch bei Süss Microtec verzeichnet, deren Aktienkurs um acht Prozent anzog, motiviert durch erfreuliche Unternehmensziele für das Jahr 2030. Ein weiteres Highlight im Kurstableau bildete Formycon, die vor dem Hintergrund eines Entwicklungserfolgs bei einem neuen Biosimilar-Kandidaten zu Dupixent von Sanofi ein Kursplus von fast zehn Prozent verzeichneten. Die Aussicht auf eine erfolgreiche klinische Entwicklung schürt Hoffnungen auf zukünftige Zulassungen und entsprechend positive Marktentwicklungen.

