Dax auf Rekordkurs: Siebter Gewinntag in Folge zeichnet sich ab
Die beeindruckende Aufwärtsbewegung des Dax setzt sich auch am Freitag ungebremst fort. Nachdem zum Handelsbeginn noch eine gewisse Vorsicht der Anleger im Vorfeld der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts spürbar war, gab der deutsche Leitindex mit frischem Schwung Gas und durchbrach erstmalig die Marke von 20.400 Punkten.
Damit befindet sich der Dax auf Kurs für den siebten Gewinntag in Serie. Zur Mittagszeit notierte der Dax 0,24 Prozent höher bei 20.406,87 Punkten, was ein Wochenplus von rund vier Prozent bedeutet. Auch der MDax legte um 0,52 Prozent auf 27.274,45 Zähler zu, während der EuroStoxx 50 um ein halbes Prozent stieg.
Mit Spannung erwartet die Börse die Arbeitsmarktdaten aus den USA, welche Einfluss auf die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed haben könnten. Die Commerzbank hob hervor, dass eine mögliche Zinssenkung der Fed im Dezember nach wie vor nicht vollständig eingepreist sei. Eine höhere Arbeitslosenquote könnte die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung erhöhen, obwohl eine solide Beschäftigungsentwicklung erwartet wird.
Auch politische Unsicherheiten in Frankreich, wo Präsident Macron nach einer neuen Regierung sucht, konnten den Dax bislang nicht bremsen. Die Landesbank Baden-Württemberg sprach von einer unerwarteten Jahresendrally, die dem Dax ein Jahresplus von fast 22 Prozent bescherte und damit die starke Bilanz des Vorjahres in den Schatten stellt.
Im Fokus stand erneut der Autosektor: Das Analysehaus Jefferies favorisiert nun BMW gegenüber Mercedes-Benz, was die BMW-Aktien um 2,2 Prozent steigen ließ. Mercedes-Aktien schafften es ebenfalls ins Plus, jedoch nur mit etwa einem Prozent. Insgesamt verzeichnete BMW auf Wochensicht ein Plus von fast zehn Prozent, während Mercedes nur knapp zwei Prozent zulegte.
Analyst Philippe Houchois von Jefferies nannte ein besseres Risikoprofil bei BMW als Gründe für den Wechsel. Die Investitionen bei BMW haben ihren Höhepunkt erreicht, Mercedes hingegen muss sich neu positionieren. Morgan Stanley wechselte seine Empfehlung im Bereich Rückversicherer von Munich Re zu Hannover Rück, was zu unterschiedlichen Kursentwicklungen führte.
Hannover Rück legte zuletzt um ein halbes Prozent zu, während Munich Re knapp ein Prozent verlor. Auch Freenet-Aktionäre freuen sich über Kursgewinne von 1,4 Prozent. Der Kurs des Mobilfunk- und TV-Anbieters erreichte kurzzeitig die 30-Euro-Marke, was zuletzt 2018 der Fall war.
Eine nicht zu bremsende Rally zeigt sich bei Auto1 im SDax. Die Aktien stiegen um drei Prozent und erhöhten damit ihr Jahresplus auf beeindruckende 150 Prozent. Analyst Jo Barnet-Lamb von UBS verdoppelte sein Kursziel für den Gebrauchtwagenhändler auf über 20 Euro.

