Columbia-Präsidentin Shafik vor Herausforderungen trotz besonnener Anhörung
Im Scheinwerferlicht einer Kongressanhörung zu Antisemitismus-Vorwürfen gab sich Nemat Shafik, die Präsidentin der Columbia University, bedacht und kooperativ. Während sie sich den kritischen Fragen der Abgeordneten stellte, zeichnete sich auf dem Campus ein anderes Bild: Konfrontative Proteste zeugen von tiefgreifenden Spannungen an der renommierten Bildungseinrichtung.
Elise Stefanik, Abgeordnete und Mitglied des Ausschusses, konfrontierte Shafik mit bohrenden Fragen zur Haltung der Universität gegenüber einem Professor, der den Angriff vom 7. Oktober der Hamas gelobt hatte. Gefragt, ob dieser als Vorsitzender des akademischen Prüfungsausschusses abberufen werden solle, ringte Shafik mit der Antwort, signalisierte schließlich jedoch Zustimmung.
Die Republikaner im Bildungsausschuss des Kongresses zeigten sich angriffslustig und versuchten Schwachstellen der Universitätsführung aufzudecken. Die Vertreter Columbias hingegen bemühten sich um Beschwichtigung und bekräftigten wiederholt ihr ernsthaftes Bemühen, antisemitischen Tendenzen auf dem Campus entgegenzuwirken.
Trotz des anscheinend erfolgreichen Bestrebens, den republikanischen Fragestellungen Stand zu halten, verschlimmerte sich die Situation für Dr. Shafik indes auf dem Universitätsgelände in Manhattan. Dort hatten pro-palästinensische Studenten ein Zeltlager errichtet und hunderte andere Studierende hatten sich im Laufe des Tages an Protesten beteiligt. Ihr Ziel: ein Investment-Boykott der Universität bei Gesellschaften, die in Verbindung mit Israel stehen, und die Einlösung weiterer Forderungen. (eulerpool-AFX)