Bildungslandschaft in Schieflage: VBE-Umfrage deckt gravierende Mängel auf
Die Schulleitungen in Deutschland schlagen Alarm: Dauerhafte Zeitnot, steigende Arbeitsbelastung sowie personelle und räumliche Engpässe erschweren die Arbeit an den Schulen erheblich. Eine von der Bildungsgewerkschaft VBE in Auftrag gegebene Umfrage unter mehr als 1.300 Schulleiterinnen und Schulleitern zeigt, dass lediglich 47 Prozent der Schulen zu Beginn des Schuljahres 2025/26 alle Stellen besetzt haben. Besonders stark betroffen sind Förder- und Sonderschulen, die aufgrund des Lehrermangels erheblich unter Druck stehen.
Der stellvertretende VBE-Vorsitzende, Tomi Neckov, appellierte an die Politik und wies darauf hin, dass der Lehrkräftemangel die drängendste Herausforderung unserer Zeit bleibe. Neben personellen Lücken werden auch Defizite bei Inklusion und Integration sowie bauliche Mängel häufig genannt. Die Umfrage ergab, dass über 90 Prozent der Schulleitungen unter wachsender administrativer und gesellschaftlicher Belastung leiden, die schulische Qualität jedoch sichern möchten.
Als Lösungsansätze verlangt die Gewerkschaft mehr Zeit für die administrativen Aufgaben der Schulleitungen sowie zusätzliche Ressourcen. Eine deutliche Mehrheit der Befragten wünscht sich mehr Personal, ein größeres Budget sowie mehr Gestaltungsspielraum. Die Verantwortung, Reformen und Innovationen in die Schule zu bringen, wird durch prekäre Bedingungen erschwert. Zudem setzen viele Schulleitungen auf ein multiprofessionelles Team, um besser auf die vielfältigen psychischen Belastungen der Schülerschaft eingehen zu können.
Strukturelle Engpässe gefährden laut VBE grundlegende Bildungsaufgaben, darunter Deutsch, Mathematik, Demokratiebildung, Medienkompetenz, Inklusion und Integration. Die aktuelle Situation stellt somit eine ernsthafte Bedrohung für die Bildungsrepublik dar.

