Betriebsrat Sorge bei Bosch: Stellenabbau-Pläne und Forderungen nach Rettungsschirm
Der Betriebsrat von Bosch steht vor einer Herausforderung: Die Zukunft der Jobsicherung bei dem weltweit führenden Autozulieferer ist ungewiss. Wie der Betriebsratschef der Zuliefersparte, Frank Sell, betont, steht ein möglicher Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen ganz oben auf der Agenda. Aktuell verhandeln Arbeitnehmervertreter und die Unternehmensführung an verschiedenen Standorten über Pläne zum Stellenabbau. Trotz der bisherigen Jobgarantie bis Ende 2027 bestehen Bedenken, dass betriebsbedingte Kündigungen als letztes Mittel nicht ausgeschlossen werden können. Die Lage bei Bosch ist angespannt. Erst im September kündigte der Konzern an, weltweit 13.000 Stellen abbauen zu wollen, mit einem erheblichen Anteil in Deutschland. Dies hat unter den Beschäftigten, die einst auf lebenslange Arbeitsverhältnisse bei Bosch setzen konnten, für große Verunsicherung gesorgt. Die derzeitigen Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung zählen zu den schwierigsten, die bisher geführt wurden. Im Raum steht die entscheidende Frage: Kann eine Lösung ohne betriebsbedingte Kündigungen gefunden werden?
Unterdessen fordert die IG Metall in Baden-Württemberg, vertreten durch Bezirksleiterin Barbara Resch, einen Rettungsschirm für die Zulieferindustrie. Die Unternehmen hätten beträchtliche Investitionen in zukunftsweisende Technologien wie E-Mobilität und autonomes Fahren getätigt, doch die finanzielle Lage der Branche bleibt kritisch. Resch warnt davor, dass ohne zusätzliches Eingreifen bald nicht mehr nur über Freiwilligenprogramme gesprochen werde, sondern über betriebsbedingte Kündigungen im großen Stil.
Bosch selbst sieht sich mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Der Konzern gibt an, in der Zuliefersparte, angesichts einer Kostenlücke von 2,5 Milliarden Euro pro Jahr, nur eingeschränkt wettbewerbsfähig zu sein. Aber auch in anderen Geschäftsbereichen, die von Heizungen bis zu Elektrowerkzeugen reichen, sind Sparmaßnahmen erforderlich. Die Summe der angekündigten Stellenstreichungen seit Ende 2023 erreicht mittlerweile die Marke von 29.000.

