Überraschende Wende: Bundestag verzichtet auf Abstimmung zum Rentenbeschluss
Der Bundestag hat überraschend entschieden, nicht über die Beschlüsse des Koalitionsausschusses als Ergänzung zum kontrovers diskutierten Rentenpaket abzustimmen. Dies erklärte die Fraktionsführung der Union am Freitag und begründete die Entscheidung damit, dass es keiner förmlichen Beschlussfassung des Bundestages bedürfe. Die Rentenkommission wird dennoch wie geplant im Dezember vom Bundeskabinett eingesetzt und soll exakt nach den durch den Koalitionsausschuss festgelegten Vorgaben arbeiten.
Bereits in der Vorwoche hatte das Spitzengremium der Koalition aus CDU, CSU und SPD beschlossen, das bestehende Rentenpaket unverändert zu lassen. Ergänzend sollte jedoch ein begleitender Text in den Bundestag eingebracht werden, der die Einsetzung der Rentenkommission begünstigt und ihre Reformarbeit bis Mitte 2026 plant. Diese soll mit Vertretern der jungen Generation besetzt werden und kontroverse Themen wie ein späteres Renteneintrittsalter behandeln.
Hintergrund dieser Vorschläge ist ein Angebot an die junge Fraktion der Unionspartei, die sich aufgrund der befürchteten hohen Folgekosten gegen das gegenwärtige Rentengesetz stellte. Indem die Kompromisse als Bundestagsantrag formuliert wurden, sollten sie ursprünglich durch ein kollektiv unterstütztes Verfahren mehr Gewicht erhalten. Doch obwohl ein Bundestagsbeschluss formell nicht erforderlich ist, war die Unterstützung des Parlaments als ein besonders bedeutungsvolles Signal angedacht.

