Baustart für Suedlink: Schlüsselprojekt der Energiewende
Der Auftakt für den Bau der Stromautobahn Suedlink in Thüringen wurde am Montag feierlich begangen. Startpunkt ist die Region um Wasungen, von wo aus die Leitung über 75 Kilometer bis nach Mellrichstadt in Bayern verlaufen wird. Zudem soll ein Glasfaserkabel für schnelles Internet die Region modernisieren. Zunächst sind punktuelle Arbeiten entlang der Trasse vorgesehen, um durch Horizontalbohrungen Hindernisse wie Straßen und Gewässer zu überwinden. Erdarbeiten, einschließlich der Grabenarbeiten, werden jedoch frühestens Anfang 2026 beginnen, erklärt TransnetBW-Sprecher Kevin Zdiara.
Bereits seit Oktober laufen vorbereitende Baugrunduntersuchungen. Der Trassenverlauf wurde lange kontrovers diskutiert und führte zu Protesten. Die Thüringer Landesregierung unter Bodo Ramelow scheiterte 2019 vor Gericht, eine Alternative entlang bestehender Infrastrukturtrassen durchzusetzen. Jetzt hat das "Aktionsbündnis Trassengegner" bereits eine neue Klage gegen das Projekt eingereicht. Die Kritiker argumentieren, dass der Netzausbau unnötig groß und teuer sei.
Trotz anhaltender Ablehnung plant die aktuelle Landesregierung keine Klage, da Anpassungen im Verlauf erreichten, dass Einigungen mit den betroffenen Kommunen erzielt wurden. Laut Energieministerium seien juristische Schritte somit obsolet. Der Netzbetreiber TransnetBW habe etwa 30 Hinweise aus Gesprächen in die Planungen einfließen lassen, darunter die Verlegung einer für Bürger sichtbaren Kabelstation bei Barchfeld-Immelborn.
Thüringen trifft der Ausbau weitreichend, da neben Suedlink auch die Suedostlink-Trasse geplant ist, die durch den Osten des Bundeslandes führen soll. Die insgesamt 700 Kilometer lange Verbindung ist ein zentraler Bestandteil der deutschen Energiewende, die von Norddeutschland bis in den Süden des Landes reicht und bis 2028 abgeschlossen sein soll.

