Apple und die Hürden der App-Tracking-Transparenz in Europa
Der Technologieriese Apple sieht sich in Europa einem intensiven Prüfungsprozess gegenüber, der ihre Anti-Tracking-Funktion App Tracking Transparency (ATT) auf der Kippe stehen lässt. Wettbewerbshüter in Deutschland, Italien und anderen Ländern drohen mit Maßnahmen, die Apple dazu zwingen könnten, diese Funktion zurückzuziehen – sehr zum Leidwesen derjenigen Nutzer, die großen Wert auf Datenschutz legen. ATT, ein Datenschutz-Feature, das es Nutzern erlaubt, das Tracking durch Apps bei erstmals startendem Gebrauch zu unterbinden, ist seit seiner Einführung im Visier der Werbeindustrie. Besonders der Social-Media-Gigant Meta, Betreiber von Facebook, zeigt sich unzufrieden mit dem Kontrollverlust über Nutzerdaten. Die Anklagepunkte der Wettbewerbsbehörden beziehen sich insbesondere auf Apples angeblich unfaire Behandlung im Vergleich zu anderen Anbietern, indem man behauptet, Apple selbst sei von den strengen Auflagen ausgenommen.
Das Bundeskartellamt diagnostiziert mögliche Missbrauchsvorwürfe gegen Apple, da der Konzern die Daten aus eigenen Diensten wie dem App Store nicht den gleichen Restriktionen unterwerfe. Dennoch hält Apple an ihrer Position fest, keine Daten anderer Anbieter zu nutzen. Ein richtungsweisendes Urteil des deutschen Kartellamtes steht bislang noch aus, während Italien im Dezember ein Resultat erwartet. Frankreichs Wettbewerbshüter gingen bereits einen Schritt weiter und verhängten eine Erfolgstaxe von 150 Millionen Euro gegen Apple – das Unternehmen befindet sich im Berufungsverfahren. Trotz dieser Herausforderungen bekräftigt Apple ihre Absicht, die Schutzvorrichtung für private Daten in Europa beizubehalten, wobei der Konzern alternative Lösungen vorschlägt, um den Bedenken der Aufsichtsbehörden entgegenzukommen.
Unterstützung erhält Apple von der US-amerikanischen Datenschutzorganisation Epic, die in einem Blogeintrag hervorhebt, dass Datenschutzinstrumente nicht als wettbewerbswidrig einzustufen seien. Diese Unterstützung spiegelt die Meinung vieler iPhone-Nutzer wider, die sich gegen die unaufgeforderte Datenerfassung aussprechen.

