Anklage nach Eislinger Vierfachmord erhoben

Ulm/Eislingen (dpa) - Nach dem Vierfachmord von Eislingen in Baden-Württemberg hat die Staatsanwaltschaft Ulm Mordanklage gegen die zwei Tatverdächtigen erhoben.

Aus Habgier soll der 18 Jahre alte Sohn der Familie in der Nacht zum Karfreitag gemeinsam mit einem 19 Jahre alten Freund kaltblütig seine Eltern und beiden Schwestern mit insgesamt 30 Schüssen niedergestreckt haben, teilte die Behörde am Freitag mit. Die jungen Männer sitzen in Untersuchungshaft.

Der Ältere hatte seine Beteiligung an dem Vierfachmord zugegeben und den 18-Jährigen schwer belastet. Der Sohn der Familie gestand bislang nur einem Gefängnismitarbeiter, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Er bestreitet jedoch, selbst geschossen zu haben. Ein Gutachter soll nun die Schuldfähigkeit der Angeschuldigten klären - auch um eine mögliche Sicherungsverwahrung zu prüfen.

Laut Anklageschrift wollte der 18-Jährige vor der Tat bei seinen Eltern ausziehen - hatte dafür jedoch kein Geld. Als er im Februar 2009 von seiner Mutter die Vollmacht für ein Konto bei einer Schweizer Bank mit einem sechsstelligen Guthaben erhielt, soll er auf die Idee gekommen sein, seine Familie zu töten und Alleinerbe des Vermögens zu werden. Seinen Schulfreund wollte er an dem «Gewinn» beteiligen. Dieser hatte bereits eine Wunschliste erstellt.

In der Nacht zu Karfreitag sollen die beiden Tatverdächtigen ihre Opfer schließlich mit zuvor gestohlenen Waffen erschossen haben - erst die beiden 22 und 24 Jahre alten Schwestern beim Fernsehen, dann die aus einer Gaststätte heimkehrenden ahnungslosen Eltern. Zwischendurch sollen die jungen Männer noch die Eltern in der Gaststätte aufgesucht haben. An Karfreitagvormittag informierte der 18-Jährige die Polizei, dass er mit einem Freund die Leichen seiner Familie gefunden habe. Weil die Beamten keine Einbruchspuren entdeckten, gerieten die zwei Männer ins Visier der Ermittler.

Bei ihren Taten sollen die Angeschuldigten Plastikflaschen als Schalldämpfer benutzt haben. Die Patronenhülsen die beiden Heranwachsenden den Ermittlungen zufolge sorgsam eingesammelt und später zusammen mit den beiden Tatwaffen in einem vorbereiteten Erddepot in einem Wald versteckt. Der 19-Jährige verriet das Versteck während eines Verhörs.

Die Tatwaffen, 15 weitere Waffen und 1700 Schuss Munition sollen die Freunde Anfang Oktober 2008 im Vereinsheim der Schützengilde Eislingen gestohlen haben. Dort sind beziehungsweise waren die 18 und 19 Jahre alten Männer Mitglieder. Die 15 anderen Waffen fand die Polizei versteckt auf einem Dachboden eines Hauses in Eislingen.

Im Sommer 2007 sollen die Tatverdächtigen zudem in eine Schule eingebrochen und dort einen Computer und Beamer gestohlen haben. Zudem seien sie zweimal in das Vereinsheim eines Sportvereins und in einen Supermarkt eingestiegen, hieß es. Wegen dieser Taten erhob die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Diebstahls.

Kriminalität
31.07.2009 · 15:22 Uhr
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