ABB veräußert Robotik-Geschäft: Softbank als neuer Eigentümer
Der Schweizer Industriekonzern ABB hat sein Robotik-Geschäft nicht wie ursprünglich geplant an die Börse gebracht, sondern an die japanische Softbank Group verkauft. Diese Transaktion bewertet das Robotik-Segment mit 5,375 Milliarden US-Dollar, was einem Gegenwert von 4,60 Milliarden Euro entspricht.
ABB erwartet aus diesem Geschäft einen nicht-operativen Buchgewinn vor Steuern von rund 2,4 Milliarden US-Dollar und einen Nettobareinfluss nach Transaktionskosten von etwa 5,3 Milliarden US-Dollar. Am Finanzmarkt sorgte die Ankündigung für reges Interesse an den ABB-Aktien, die am Vormittag um 1,6 Prozent zulegten, nachdem sie zu Handelsbeginn bereits höhere Gewinne verzeichnet hatten.
Die Zürcher Kantonalbank bezeichnete den Verkauf als 'äußerst positive Überraschung', da der vereinbarte Preis deutlich über den eigenen und den Markterwartungen liege. Auch Vontobel zeigte sich erfreut und erwartet, dass ein Großteil des Erlöses durch Aktienrückkäufe an die Aktionäre fließen wird. Oddo BHF bewertete den Verkaufspreis als 'solid'.
Im Zuge der Veräußerung strukturiert sich ABB neu und reduziert seine Hauptbereiche von vier auf drei. Die Geschäftseinheit Robotik & Fertigungsautomation wird aufgelöst.
Die verbleibenden Geschäftssegmente sind Elektrifizierung, Antriebstechnik und Prozessautomation. Letztere wird durch die Integration der Machine Automation, bisher Teil des Robotik-Bereichs, gestärkt.
Bereits ab dem vierten Quartal 2025 wird das Robotics-Geschäft als 'nichtfortgeführte Aktivitäten' bilanziert. ABB war 2024 mit einem Umsatz von 2,3 Milliarden US-Dollar und rund 7000 Mitarbeitenden im Robotik-Bereich aktiv, was etwa 7 Prozent des Gesamtkonzernumsatzes ausmachte.

