Zwischen Rückkehr und Wiederaufbau: Deutschlands Verantwortung im Syrien-Konflikt
Deutschland steht an einem entscheidenden Punkt in der Frage des weiteren Umgangs mit syrischen Flüchtlingen. Das Land, das in den letzten Jahren Hunderttausende von ihnen aufgenommen hat, muss die Entwicklungen in Syrien aufmerksam verfolgen und gegebenenfalls angemessen reagieren. Wenn die Gründe für die Flucht nach Deutschland entfallen, ist die Rückkehr der Flüchtlinge unvermeidbar. Diesem Umstand kann sich Deutschland nicht entziehen.
Gleichzeitig darf auf die veränderte Lage nur mit Menschlichkeit geantwortet werden. Diese Haltung liegt sowohl im Interesse Deutschlands als auch Syriens. Eine Unterstützung beim Wiederaufbau des kriegsversehrten Landes ist unerlässlich, wobei die Syrer selbst die Hauptlast dieser Aufgabe tragen müssen. Schließlich sind sie nicht nur die Betroffenen, sondern auch die zukünftigen Gestalter ihrer Heimat.
Es wird von ihnen erwartet, dass sie ihr Land neu organisieren und darauf achten, dass sich kein neues Gewaltregime entwickelt, das erneut zur Flucht zwingen könnte. Deutschland muss nun ein deutliches Signal senden, ein Signal, das bereits 2015 nötig gewesen wäre: Die Kapazitäten sind begrenzt – wir können nicht alle aufnehmen.

