Zurückhaltung am Bundemarkt vor US-Zinsentscheid
Trotz der überraschenden Zinsanhebung in Japan präsentiert sich der Markt für deutsche Staatsanleihen zu Wochenbeginn weitgehend unverändert. Eine leise Regung zeigte der Euro-Bund-Future am Dienstagmorgen, der marginal um 0,02 Prozent auf 131,68 Zähler nachgab. Indes verharrte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen bei 2,46 Prozent.
Die Marktteilnehmer schienen gehemmt, größere Positionen einzugehen, im Vorfeld der von der amerikanischen Notenbank am Mittwoch erwarteten Zinsentscheidung. "Wir erleben einen Start in den Handelstag ohne große Dynamik", konstatieren Analysten der Dekabank, die einstweilen keine wesentlichen Ausschläge der Zinssätze prognostizieren, bis die Federal Reserve ihre geldpolitische Richtung verkündet.
Die Bank of Japan überraschte unterdessen mit einer Zinsanhebung, der ersten seit beinahe anderthalb Jahrzehnten, und entledigte sich der negativen Verzinsung. Mit einer neuen Bandbreite von null bis 0,1 Prozent, erscheint die Geldpolitik jedoch nur moderat straffer. Michael Pfister, Finanzfachmann der Commerzbank, deutete in seinem Kommentar an, dass trotz der Anpassung erhebliche Zweifel an einem nachhaltigen Zinsanstieg bestehen bleiben. "Die Maßnahme der BoJ signalisiert einen ersten Schritt weg von der extrem lockeren Geldpolitik, jedoch ist dies keinesfalls eine aggressive Wende zu einer deutlich strafferen Geldpolitik", erläuterte Pfister im Hinblick auf die zögerlichen Signale aus Japan.
In der Summe halten sich die Investoren zurück, das Interesse richtet sich gespannt auf die anstehende geldpolitische Entscheidung der Fed, während die Maßnahmen der BoJ allein keine wesentlichen Impulse zu setzen vermochten. (eulerpool-AFX)