Zerstörung im Informationsnetzwerk: Angriff auf Charkiwer Fernsehturm
In einem aktuellen Akt der Konflikteskalation hat ein russischer Angriff den großen Fernsehturm in der ostukrainischen Metropole Charkiw schwer beschädigt. Beobachter aus sozialen Medien veröffentlichten Videos, welche die dramatischen Momente festhielten, als die Spitze des gewaltigen 240 Meter Turms einstürzte und von einer Explosionssäule umhüllt wurde. Oleh Synjehubow, der Gouverneur des Gebiets, bestätigte den Treffer auf ein bedeutendes Fernsehinfrastukturelement, wobei glücklicherweise keine Personen zu Schaden kamen. Trotz des Ausfalls bleibt das Nachrichtenradio als alternative Informationsressource für die Bevölkerung empfangbar.
Laut ersten Mitteilungen der Staatsanwaltschaft erfolge der Beschuss mit einer Luft-Boden-Rakete des Typs Ch-59. Die gezielten Angriffe auf Fernsehtürme im Verlauf des mehr als zweijährigen Konflikts verfolgen das Ziel, die Informationsversorgung aus ukrainischen Kanälen zu unterbinden. Solche Türme spielen nicht nur für die zivile, sondern auch für die militärische Kommunikation eine essentielle Rolle, unter anderem durch das Aufstellen von elektronischen Störgeräten.
Der 1981 eingeweihte Turm, der etwa sechs Kilometer vom Zentrum Charkiws entfernt liegt, ist ein wichtiger Knotenpunkt für den Empfang von Radio- und Fernsehsignalen in der Region. Die Millionenstadt selbst steht seit Mitte März unter verschärften russischen Beschuss, wobei die Bewohner bereits mit unterbrochener Stromversorgung und nur zeitweisem Zugang zu Elektrizität umgehen müssen. (eulerpool-AFX)