Wohnungslosigkeit in Deutschland steigt deutlich – Sozialarbeiter schlagen Alarm
Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland nimmt weiter zu. Laut Wohnungslosenbericht lebten 2024 bundesweit mindestens 47.270 Menschen dauerhaft auf der Straße, hinzu kamen rund 439.500 Personen in Sammelunterkünften oder Hilfseinrichtungen. Insgesamt stieg die Zahl der erfassten Wohnungslosen damit binnen eines Jahres um acht Prozent auf 474.700.
Berlin besonders betroffen
In der Hauptstadt sind mehr als 6.000 Menschen obdachlos. Hilfsprojekte wie der „Obdachbus“ des Roten Kreuzes versuchen, mit Essen, Arztbesuchen und Behördengängen Unterstützung zu leisten. „Die Situation auf der Straße ist katastrophal, das sehen wir immer mehr“, sagt Projektleiter Tom Lagodny.
Gewalt und Krankheiten
Obdachlose sind besonders verletzlich: Laut Bundeskriminalamt wurden 2024 2.194 Straftaten gegen sie registriert, darunter auch Morde. Viele Betroffene leiden zudem an unbehandelten Krankheiten, da das Gesundheitssystem sie oft nicht erreicht. Sozialarbeiter berichten von chronischen Schmerzen, Suchterkrankungen und fehlender medizinischer Vorsorge.
Strukturelle Ursachen
Wege in die Obdachlosigkeit sind vielfältig – häufig spielen Schicksalsschläge, Sucht oder psychische Erkrankungen eine Rolle. Sozialarbeiterin Dana Kerth warnt: „Das kann jedem von uns passieren, so hart das klingt.“


