Windenergie-Ausbau in der EU erreicht Rekordniveau
In der EU wurden im Jahr 2023 so viele Windkraftanlagen errichtet wie noch nie zuvor in einem Jahr. Nach vorläufigen Zahlen des Windindustrieverbands WindEurope wurden neue Windparks mit einer Leistung von insgesamt 17 Gigawatt gebaut. Zum Vergleich: Große Kohlekraftwerke wie Datteln 4 haben eine Kapazität von etwa einem Gigawatt. Der Großteil der neuen Windkapazitäten, nämlich 14 Gigawatt, entstand an Land, während 3 Gigawatt auf See gebaut wurden.
Deutschland hat die meisten neuen Windkapazitäten erbaut, gefolgt von den Niederlanden und Schweden. Die EU-Kommission hat das Ziel, bis 2030 30 Gigawatt pro Jahr zu erreichen. Daher liegt der aktuelle Ausbau noch unter den Erwartungen.
Obwohl der Ausbau der Windenergie in der EU noch nie so hoch war wie im Jahr 2023, ist er immer noch nicht ausreichend, so WindEurope. Um das Ziel zu erreichen, dass erneuerbare Energien bis 2030 42,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in der EU ausmachen, muss die Windkraft deutlich ausgebaut werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Kapazitäten mehr als verdoppelt werden und es werden über 500 Gigawatt installierte Leistung benötigt.
Um den Ausbau der Windkraft voranzutreiben, hat die EU-Kommission im Oktober ein Windkraftpaket vorgestellt. Dieses sieht unter anderem eine stärkere Digitalisierung der nationalen Genehmigungsverfahren vor. Die EU-Länder sollen zudem finanzielle Hilfen für die Schulung von Behörden erhalten. Derzeit dauert es europaweit mehrere Jahre, von der Beantragung bis zum Bau von Windrädern.
WindEurope betonte, dass die Umsetzung der Maßnahmen auf nationaler Ebene entscheidend sei, um den jährlichen Zubau zu erhöhen. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil der Windenergie an der gesamten Stromerzeugung in Europa laut Verbandsangaben 19 Prozent. (eulerpool-AFX)
