Wiener Börse: Behaupteter Schluss, Andritz glänzt mit sattem Plus
Die Wiener Börse beendete den Handel am Mittwoch mit einer leicht positiven Note. Der ATX, der österreichische Leitindex, verzeichnete einen minimalen Zuwachs von 0,07 Prozent und schloss bei 4.099,29 Punkten. Dieser verhaltene Trend zeichnete sich auch an anderen europäischen Börsen ab, da der Veröffentlichung trüberer Wirtschaftsnachrichten aus den USA kein klarer Markttrend folgte.
In dieser hektischen Berichtssaison standen vor allem Schwergewichte wie Erste Group, OMV und Andritz im Zentrum des Interesses. Auch FACC legte seine Zahlen vor, während Telekom Austria und EuroTeleSites ihre Ergebnisse bereits am Vorabend nach Börsenschluss präsentierten.
Die Aktien von Andritz verzeichneten ein beachtliches Plus von 10,3 Prozent und stiegen auf 63,05 Euro. Seit Jahresbeginn sind die Titel des steirischen Maschinenbauers um fast 29 Prozent gestiegen. Die Baader Bank lobte den starken Auftragseingang und bestätigte die "Buy"-Empfehlung für Andritz mit einem Kursziel von 80 Euro, da die Aktie als deutlich unterbewertet gilt.
Dagegen mussten Erste Group und OMV Rückschläge hinnehmen. Die Gewinne der Erste Group sanken um 5,1 Prozent auf 743 Millionen Euro, was teils auf Bankabgaben zurückgeführt wurde. Trotz eines moderaten Zuwachses im Zinsüberschuss verfehlten die Zahlen die Markterwartungen knapp.
OMV, der größte Industriekonzern Österreichs, sah seinen Nettogewinn um drastische 70 Prozent auf 143 Millionen Euro schrumpfen, deutlich unter den Prognosen der Analysten.
FACC sanken um 5,2 Prozent, da der Luftfahrtzulieferer unter gestiegenen Materialkosten litt, während der Umsatz durch Branchenwachstum um 14 Prozent stieg. Die operative Marge enttäuschte jedoch die Erwartungen.
Telekom Austria und EuroTeleSites konnten beide ihre operativen Gewinne steigern. Telekom Austria erzielte ein Plus von 1,9 Prozent und überraschte beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) positiv. EuroTeleSites legte ebenfalls bei den Erlösen und dem Ebitda zu, schloss aber dennoch mit Verlust.
Zum Abschluss erhöhte Agrana leicht um 0,4 Prozent. Während das Kursziel minimal gesenkt wurde, bleibt die "Hold"-Empfehlung bestehen.