Dollarstärke drückt Euro auf Vierwochentief
Eine überraschende Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China hat den Devisenmarkt in Aufruhr versetzt und dem US-Dollar signifikanten Rückenwind beschert. Die wachsende Zuversicht in den Vereinigten Staaten führte zu einer Schwächephase des Euro, der am Montag den tiefsten Stand seit über einem Monat erreichte. So notierte die europäische Währung in New York bei 1,1074 Dollar, nachdem dieser kurzzeitig auf 1,1066 Dollar gefallen war – ein neuer Tiefpunkt seit dem 10. April.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Montag auf 1,1106 Dollar fest, während der Dollar 0,9004 Euro kostete, ein Anstieg im Vergleich zu den vorherigen Handelstagen. Der Dollar konnte im globalen Handel mit anderen wesentlichen Währungen an Boden gewinnen, da die Vereinbarung eine temporäre "Zollpause" von 90 Tagen etabliert, wodurch sowohl die USA als auch China ihren wirtschaftlichen Konflikt beruhigen möchten.
Analysen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft prognostizieren, dass diese Vereinbarung zur Senkung der Zölle auf beiden Seiten kurzfristig für eine Entspannung insbesondere in den USA sorgen könnte. Die potenzielle Belastung der Inflationsrate könnte dadurch nachlassen.
In einer weiteren Entwicklung äußerte sich EZB-Direktorin Isabel Schnabel zur aktuellen Geldpolitik und betonte die Wichtigkeit moderater Reaktionen in Bezug auf die Handelsdynamik zwischen den USA und China. "Eine Politik der ruhigen Hand bietet die beste Absicherung gegen eine Vielzahl möglicher Entwicklungen", erklärte Schnabel in Kalifornien.
Auch der japanische Yen, traditionell eine Zuflucht für vorsichtige Anleger, musste deutliche Abschläge hinnehmen. Die Einigung im Handelsstreit verstärkte die Bereitschaft der Anleger, Risiken einzugehen, was zu einem 2,2-prozentigen Verlust des Yens gegenüber dem Dollar führte.